© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/22 / 08. April 2022

Aufgeschnappt
Das Patriarchat will die Monogamie
Matthias Bäkermann

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) klärt auf. In ihrem Auftrag produziert die „Kooperative Berlin“ unter „Say My Name“ eine Webvideo-Reihe, die sich an „junge und diverse Frauen zwischen 14 und 25 Jahren richtet, die noch auf der Suche nach ihrer Identität sind“. Jüngst in den Fokus des staatlichen Portals, das „sich für Vielfalt, Respekt, Emanzipation, Gleichheit sowie Solidarität einsetzt“, ist die sexuelle und soziale Monogamie als eine patriarchalische Schöpfung geraten. Denn „in männlich geprägten Gesellschaften hat sie wirtschaftliche, soziale und politische Gründe“, kritisiert die bpb. Nur deshalb gilt die monogame Beziehung bei uns immer noch als Standard. Nachdem sich viele Nutzer über diese „Woke-Propaganda“ beschwerten oder die Frage stellten, warum sich in vermeintlich fortschrittlicheren Gesellschaften „Frauen zusammentun, um verschleiert und als Gruppe einen gemeinsamen Mann zu heiraten“, gab sich das „Say My Name“-Social-Media-Team immerhin gesprächsbereit: „Hey, der Post soll nicht abwertend wirken. Monogamie kann für viele Menschen genau richtig sein – genauso wie andere einvernehmliche Beziehungsformen, mit denen sich Menschen wohlfühlen.“