© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/22 / 08. April 2022

Seelenlose Mischwesen
Großprojekt Transhumanismus
Werner Olles

Gender Mainstreaming zählt zu den wichtigsten Programmen des Großprojekts Transhumanismus, das überstaatliche Institutionen wie die Uno, die WHO, das WEF und die EU und die westlichen politischen, kulturellen und ökonomischen Eliten mit aller Macht durchpeitschen wollen. Doch ist diese absurde Ideologie nur eine von vielen, die Susanne Hartfiel in ihrem Buch „Die Neuerfindung des Menschen“ beschreibt. Dazu gehören auch die Abtreibung, der weltweit jährlich 50 Millionen ungeborene Kinder zum Opfer fallen, die Dekonstruktion der traditionellen Familie aus Vater, Mutter und Kindern, Laborzeugung, Leihmutterschaft, die Bioethik, die LGTBQ-Bewegung, die Frühsexualisierung von Schulkindern, die Überwindung des christlichen Naturrechts und die Verdinglichung des Menschen zur Ware Arbeitskraft, zum willigen Konsumenten, gentechischen Versuchsobjekt und beliebig austauschbaren Sexualobjekt. 

Gefördert wird diese unheilvolle Entwicklung durch eine Fragmentierung, die von der Verschiedenheit der beiden Geschlechter und der natürlichen Bindung zwischen Kindern und ihren leiblichen Eltern bis hin zur Liebe, Hingabe und Fürsorge zwischen Mann und Frau alles abschaffen will. Dies geht so weit, daß im Denken geschichtsvergessener Menschen die Gegenwart von der Vergangenheit entkoppelt wird, weil das Denken früherer Generationen angeblich unfrei, antiemanzipatorisch, homophob, rassistisch, autoritär und antidemokratisch gewesen sei. 

Zwar ist dies alles barer Unsinn, jedoch führen derartige Umbrüche in den Ländern des Westens zu Identitätslosigkeit und im Endeffekt zur Schaffung von Mensch-Maschine-Schnittstellen, also zur Verschmelzung von Mensch und Maschine zu einem seelenlosen Mischwesen, das von den Transhumanisten auf eine neue Stufe seiner evolutionären Entwicklung erhoben wird. Papst Benedikt XVI. sprach in diesem Zusammenhang im September 2011 vor dem Deutschen Bundestag von der „Ökologie des Menschen“ als Gegensatz zum Transhumanismus und Postgenderismus, die die göttliche Schöpfung und die menschliche Natur zerstören. Der Mensch als „genderfluide Rohmasse“ (Susanne Hartfiel) wird zum Opfer eines neuen Kultur-Marxismus, der als erfolgreicher Nachfolger der massenmörderischen Ideologien des Kommunismus und des National-Sozialismus ein menschenzentriertes Menschenbild schafft, das die Gleichheit aller propagiert, in Wahrheit aber eine Selbsterlösungslehre darstellt, die auf menschenfeindlichen Programmen basiert. Somit befinden wir uns in einem Kulturkampf, in dem die Weichen für die Zukunft unseres Schicksals und unserer Gesellschaft gestellt werden.

Susanne Hartfiel: Die Neuerfindung des Menschen. Dominus Verlag, Augsburg 2021, broschiert, 278 Seiten, 19,95 Euro