© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 16/22 / 15. April 2022

CD-Kritik: Ghost – Impera
Gruß an die Achtziger
Eric Steinberg

Nicht nur der radiotaugliche Pop holt sich regelmäßig Inspiration bei den Musikgrößen der 1980er Jahre. Auch die schwedische Heavy-Metal-Band Ghost beweist auf ihrem neuen Album, daß sich ein Blick in die Vergangenheit lohnt. Auf „Impera“ tauchen die Schweden um Frontmann Tobias Forge ein in die Hardrock-Welt von Def Leppard und Co. 

Eingeleitet wird die Zeitreise vom Opener „Imperium“. Marschrhythmen auf der Snare-Drum sorgen für den Spannungsaufbau und weisen die Richtung zum Nachfolgetitel „Kaiserion“. Spätestens hier durchbricht der Auftaktschrei von Sänger Forge die Wohlfühlatmosphäre des Werks. Es folgen knapp fünf Minuten energiegeladener, temporeicher Rock, gezeichnet von Rhythmuswechseln. Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Rest des Albums wider. Die Band scheut sich nicht davor, die klassischen Elemente des Heavy Metal zu erweitern. Mal sind es Bläser wie bei „Dominion“, mal eine orchestrale Einleitung.  

Unverkennbar bleibt jedoch der Sound der achtziger Jahre. „Spillways“ klingt durch den Piano-Einsatz zu Beginn wie eine Mischung aus Bon Jovis „Runaway“ und Foreigners „Cold As Ice“. Passend dazu liefert das Album poplastigere, eingängige Refrains, die an die Zeit des Stadionrocks erinnern. Der Song „Griftwood“ klingt dann endgültig nach Def Leppards Erfolgsalbum „Hysteria“. Eine Kopie sind die gesamten zwölf Titel der Schwedenrocker trotzdem nicht. Tragende Gitarrensounds sowie vokale und instrumentale Abwechslung machen das Werk einzigartig.

Ghost Impera Spinefarm Records (Universal Music) 2022  https://ghost-official.com