© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 16/22 / 15. April 2022

JF-Intern
Vibrationsalarm
Martina Meckelein

Hatten wir vor drei Wochen (JF-Intern 13/22) darüber berichtet, wie die junge Generation in der Handhabung eines Festnetztelefons mit einer Amtsleitung unterrichtet werden muß, müssen wir nun noch einmal auf die Fernsprechapparatur zurückkommen. Für uns Journalisten ist sie ja ein unabdingbares Handwerkszeug. Doch jeder pflegt, so sind wir Menschen halt, eine individuelle Handhabung. Dagegen wäre auch nichts einzuwenden, würden sich nicht einige Kollegen, sagen wir mal, angefaßt fühlen.

„Bei Weick, da kannst du drauf wetten“, schüttet Christian Rudolf in der Redaktionskonferenz sein Herz aus, „klingelt es immer dann, wenn er gerade aus dem Raum ist.“ Osteuropa-Experte Rudolf und Auslandschef Curd-Torsten Weick sitzen sich im Büro gegenüber. „Na, so oft geht der ja nicht vom Platz weg“, tröstet ihn JF-Vize Thorsten Thaler. „Bäke (Chef vom Dienst Matthias Bäkermann, Anm. d. Red.) läßt andauernd sein Handy am Platz liegen, wenn er unterwegs ist“, bricht es aus Thaler heraus. „Das klingelt ständig. Echt nervig, das Handy hat am Mann zu sein!“

In diese Betrachtungen über die Geräuschkulisse verwaister Telefongeräte schaltet sich nun die Generation iPhone ein: „Boah, Klingeltöne sind so 80er“, kommentiert Politik-Redakteur Björn Harms, um dann entschuldigend nachzusetzen: „Na gut, das war jetzt so ein Alter-weißer-Mann-Bashing.“ Auf die Frage der Autorin dieser Zeilen, was er denn so am Telefon eingestellt habe, antwortet er: „Vibrationsalarm.“ No comment.