© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 16/22 / 15. April 2022

Haltungsnote
Superleon
Curd-Torsten Weick

Leon Draisaitl ist in fast  aller Munde. Superlative kennzeichnen den Weg des deutschen Eishockeyspielers, der bei den Edmonton Oilers spielt. In der National Hockey League (NHL) ist der Kölner, Sohn des ehemaligen Eishockeynationalspielers und heutigen -trainers Peter Draisaitl, jetzt der erfolgreichste deutsche NHL-Torjäger aller Zeiten. „Die 487 Scorer-Punkte, die der ehemalige Profi Marco Sturm  verbuchte, hat Draisaitl längst durchbrochen. Der Center der Edmonton Oilers hat auch noch die deutsche Bestmarke von 242 Toren, die ebenfalls von Sturm gehalten wurde, geknackt. Sturm benötigte dafür 938, Draisaitl schaffte es in 543 Spielen“, schwärmt der Branchendienst NHL.com und zitiert den Präsidenten des Deutschen Eishockey Bundes, Franz Reindl: „Leon bricht immer wieder neue Rekorde und hat bereits einen unfaßbaren Status erreicht, den ich nur bewundern kann.“

Doch auch angesichts der vielen lobenden Worte bleibt Draisaitl auf dem Teppich. Marco „Sturmi“ Sturm habe so viel für das deutsche Eishockey geleistet. Er habe „sehr großen Respekt vor ihm“. 

Vater Peter ist sichtlich stolz auf seinen Sprößling. Doch auf die Frage im Sky-Interview, warum Deutschlands Sportler des Jahres 2020 in seiner Heimat nicht die Anerkennung bekomme, die er verdiene, hofft er: „Generell muß in Deutschland den Sportarten hinter dem Fußball mehr Beachtung geschenkt werden. Die machen nämlich auch einen guten Job.“