© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/22 / 29. April 2022

Meldungen

Salomonen: USA wollen Einfluß Chinas verhindern 

HONIARA . Die Biden-Administration hat den südpazifischen Inselstaat der Salomonen davor gewarnt, daß die Vereinigten Staaten nicht näher bezeichnete Maßnahmen gegen die Nation im Südpazifik ergreifen werden, sollte das kürzlich geschlossene Kooperationsabkommen mit China eine Bedrohung für die Interessen der USA oder ihrer Verbündeten darstellen. Bei einem Besuch einer hochrangigen US-Delegation unter der Leitung des Koordinators für den Indopazifik des Nationalen Sicherheitsrates, Kurt Campbell, auf der Inselgruppe brachte diese ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck, daß das Abkommen mit China Fragen über seinen Umfang und Zweck aufwerfe, so das Weiße Haus, das auch die Transparenz des Abkommens beklagte. Parallel dazu betonte die US-Seite  ihre Absicht, in der Hauptstadt Honiara eine Botschaft zu eröffnen. Der Besuch erfolgte nur wenige Tage, nachdem China und die Salomonen die Unterzeichnung eines Sicherheitspakts bestätigt hatten, eine Entwicklung, die Nachbarländer und westliche Verbündete, die eine militärische Aufrüstung im rohstoffreichen Pazifikraum befürchten, alarmiert hatte. Australiens Premierminister Scott Morrison hatte am Wochenende mehrfach unterstrichen, daß der Bau einer chinesischen Militärbasis auf den Salomonen eine „rote Linie“ für Australien darstellen würde. „Wenn man sich anschaut, was in Afrika passiert ist, gibt es korrupte Zahlungen – wir könnten niemals mit dieser Art von Drehbuch konkurrieren“, betonte Verteidigungsminister Peter Dutton in einem Interview mit Sky News. China ist unglaublich aggressiv – die ausländische Einmischung, die Bereitschaft, Bestechungsgelder zu zahlen, um Ergebnisse zu erzielen und andere Länder bei Geschäften zu schlagen – das ist die Realität des modernen Chinas“. Als Antwort auf diese Bedenken wiederholte Premierminister Manasseh Sogavare nach Angaben des Weißen Hauses seine Zusicherungen, daß es keine Militärbasis, keine langfristige Präsenz und keine Fähigkeit zur Machtprojektion geben werde, wie er öffentlich erklärt habe. Washington betonte, daß die Entwicklungen in Absprache mit den regionalen Partnern genau verfolgt würden. (ctw)





Italien: Weg von russischem Gas

ROM. Italien und die Republik Kongo haben ein Abkommen unterzeichnet, das die Gaslieferungen aus dem afrikanischen Land nach Italien erhöhen soll. Außenminister Luigi Di Maio unterstrich dabei nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa, daß es dringend notwendig sei, die Abhängigkeit Italiens von russischem Gas zu verringern, das derzeit 40 Prozent der gesamten Gaslieferungen ausmache. „Die Partnerschaft zwischen Italien und dem Kongo hat einen langen Weg hinter sich“, sagte er nach der Unterzeichnung des Abkommens: „In den vergangenen Wochen habe ich Besuche in Algerien, Katar, Angola, Kongo, Mosambik und Aserbaidschan unternommen, um die Energiezusammenarbeit mit den derzeitigen Lieferanten mit großem Potential weiter auszubauen.“ Der italienische Minister für den ökologischen Wandel, Roberto Cingolani, hatte parallel dazu in einem Interview mit der Tageszeitung La Stampa betont, daß Italien in der Lage sein sollte, seine Abhängigkeit von russischem Gas innerhalb von 18 Monaten zu beenden. (ctw)