© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/22 / 29. April 2022

Meldungen

Rüstungskonzern Hensoldt lobt Habeck 

TAUFKIRCHEN. Der Grünen-Politiker Robert Habeck ist vom oberbayerischen Rüstungskonzern Hensoldt gelobt worden. „Wie das Wirtschaftsministerium derzeit gegenüber unserer Industrie agiert, kann ich nur begrüßen“, erklärte Vorstandschef Thomas Müller im Handelsblatt. Denn man müsse „die Ukraine dabei unterstützen, sich gegen den russischen Angriff verteidigen zu können“, so der frühere Bundeswehr-Hauptmann. „Wir haben bei Hensoldt ein breites Technologieportfolio von klassischer Sensorik und Optronik bis hin zur Cybersecurity und Datenanalyse, um Bedrohungen aller Art aufdecken zu können.“ Details dürfe man aber nicht nennen, sagte der Ex-Airbus-Manager. Daß die ehemaligen Ostblockstaaten oft lieber US-Rüstungsgüter kauften, sei jedoch verständlich, denn dort werde den Europäern nicht zugetraut einzugreifen, „wenn es eine russische Invasion gibt“, meinte Müller. Es sollten aber „die gleichen Spielregeln für alle gelten. Bei der Modernisierung des deutsch-französischen Tiger-Kampfhubschraubers ist Hensoldt nicht zum Zuge gekommen, weil die Bundeswehr die moderne Variante nicht beschaffen will“, kritisierte der Hensoldt-Chef. (fis)

 www.hensoldt.net





Staatsschulden bleiben unter 70 Prozent?

KÖLN. Trotz zusätzlicher Kredite in dreistelliger Milliardenhöhe wegen der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs bleibt die deutsche Staatsschuldenquote 2022 voraussichtlich unter 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das ergaben Vorausberechnungen des arbeitgeberfinanzierten Instituts der deutschen Wirtschaft (IW-Kurzbericht 39/22). Wegen der hohen Inflation wachse das nominale BIP kräftig, wodurch sich die Verschuldung relativiere. „Unterstellt wird dabei, daß Bund und Länder die normalen Regeln der Schuldenbremse ab dem Jahr 2023 wieder einhalten und es auf kommunaler Ebene zu keiner wesentlichen Zunahme der Verschuldung kommt“, erläuterte IW-Ökonom Tobias Hentze. Im Jahr 2010, nach der Weltfinanzkrise, sei die Schuldenquote auf 82 Prozent gestiegen. „Dies entsprach gegenüber der Jahrtausendwende einem Plus um rund 30 Prozent“, so Hentze. Als Folge der Niedrigzinsen und der hohen Steuereinnahmen sank die Schuldenquote 2019 wieder unter den Maastricht-Grenzwert von 60 Prozent. Coronabedingt ist der Schuldenstand dann wieder um ein Fünftel auf fast 2,5 Billionen Euro angewachsen. (fis)

 www.iwkoeln.de





Zahl der Woche 

83 Millionen Kubikmeter Holz wurden 2021 in den deutschen Wäldern eingeschlagen. Das waren 3,2 Prozent mehr als 2020. Rückläufig war der Holzeinschlag wegen Waldschäden. Dieser sank von 60,1 auf 50,5 Millionen Kubikmeter. Der Anteil des insektenbedingten Schadholzeinschlags stieg von 72 auf 81,4 Prozent. Mit 7,9 Prozent war Trockenheit die zweithäufigste Ursache für Schadholzaufkommen. 

Quelle: Statistisches Bundesamt