© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/22 / 29. April 2022

Meldungen

Studie: Weniger Zigaretten, weniger Alkoholkonsum

HAMM. Der Zigarettenkonsum in Deutschland geht zurück. Dafür greifen Verbraucher vermehrt zu anderen Tabakprodukten. Das berichtet die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) im westfälischen Hamm, die am Dienstag dieser Woche ihr „Jahrbuch Sucht 2022“ veröffentlicht hat. Danach sank der Konsum von Fertigzigaretten im vergangenen Jahr auf 71,8 Milliarden Stück, was einem Minus von 2,8 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 863 Glimmstengeln (2020: 888). Das ist der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung 1990. Dagegen nahm der Konsum von (Wasser-)pfeifentabak weiter deutlich zu. Er stieg im Vergleichszeitraum um 40 Prozent auf 8.387 Tonnen. Die DHS begründet dies mit der anhaltenden Beliebtheit des speziellen Wasserpfeifentabaks, der vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Shisha-Bars geraucht wird.Nach Schätzungen belaufen sich die gesamtwirtschaftlichen Folgekosten des Rauchens, etwa durch Behandlungen tabakbedingter Krankheiten und Produktivitätsausfälle, in Deutschland auf 97,2 Milliarden Euro jährlich. Die Einnahmen aus der Tabaksteuer betrugen im vergangenen Jahr 14,7 Milliarden Euro (plus 0,5 Prozent). Den Angaben zufolge starben allein 2018 hierzulande 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Laut der DHS bleibt Deutschland im internationalen Vergleich ein „Hochkonsumland“ für Alkohol, obwohl der Verbrauch sinke. 2019 habe jeder Bürger ab 15 Jahren im Durchschnitt 10,2 Liter reinen Alkohol zu sich genommen. 1970 waren es noch 14,4 Liter. In einer Statistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegt Deutschland damit beim Alkoholkonsum unter 44 Nationen an 13. Stelle. Im Blick auf das Glücksspiel heißt es, die Umsätze des legalen Marktes seien 2020 auf 38,3 Milliarden Euro gesunken. Das entspricht einem Minus von 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Größtes Marktsegment sind die 220.000 Spielautomaten in Spielhallen und gastronomischen Betrieben. (idea/JF)

 www.dhs.de





NRW: Nominierungen für  bundesweites Kulturerbe 

DÜSSELDORF Das Land Nordrhein-Westfalen hat fünf Kulturformen für die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes nominiert, darunter die Bolzplatzkultur, die klassische deutsche Reitlehre und das Steigerlied. Ob es tatsächlich zu einer Eintragung kommt, wird laut einer Mitteilung des Kulturministeriums von Dienstag dieser Woche jedoch erst nach einer weiteren Prüfung auf Bundesebene Anfang 2023 feststehen. Im Landesinventar ist die Bolplatzkultur bereits seit 2018 und das Steigerlied seit 2020 eingetragen. Bei letzterem handelt es sich um ein Bergmannslied („Glück auf, der Steiger kommt“), das urspünglich aus dem sächsischen Erzgebirge stammt. (JF)

 www.mkw.nrw





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