© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 19/22 / 06. Mai 2022

Meldungen

Alice Schwarzer verteidigt offenen Brief an Scholz 

KÖLN. Die Publizistin und Feministin Alice Schwarzer (79) hat Kritik an dem offenen Brief zurückgewiesen, mit dem sie und andere Prominente vor einem dritten Weltkrieg infolge der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine warnen. „Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich ernsthaft von der Gefahr eines neuen Weltkriegs überzeugt“, sagte die Publizistin vergangenen Sonntagabend in der Bild-Talksendung „Die richtigen Fragen“. Zuvor hatte es scharfe Kritik von Grünen-Politikern wie der Fraktionschefin Britta Haßelmann und des Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union, Anton Hofreiter, an Schwarzer gegeben. Die Emma-Herausgeberin hatte einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz veröffentlicht, unterschrieben von 28 Intellektuellen, Künstlern und einigen Wissenschaftlern. Darin sprechen sie sich gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine aus und warnen vor einem dritten Weltkrieg. „Die unter Druck stattfindende eskalierende Aufrüstung könnte der Beginn einer weltweiten Rüstungsspirale mit katastrophalen Konsequenzen sein“, heißt es in dem Schreiben. Die Lieferung großer Mengen schwerer Waffen könnte Deutschland selbst zur Kriegspartei machen. „Und ein russischer Gegenschlag könnte so dann den Beistandsfall nach dem Nato-Vertrag und damit die unmittelbare Gefahr eines Weltkriegs auslösen.“ Zu den Erstunterzeichnern gehören die Schriftsteller Martin Walser und Julie Zeh, die Schauspieler Lars Eidinger und Edgar Selge, der Liedermacher Reinhard Mey und Kabarettist Dieter Nuhr. Inzwischen haben 191.200 Personen den offenen Brief ebenfalls unterschrieben. (tha)

 www.emma.de

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Pressefreiheit verschlechtert sich in Deutschland 

BERLIN. Die Lage der Pressefreiheit in Deutschland hat sich nach Einschätzung der Organisation Reporter ohne Grenzen verschlechtert. In ihrer am Dienstag dieser Woche veröffentlichten Rangliste der Pressefreiheit belegt Deutschland Platz 16; im Vorjahr war es Rang 13. Für diese Verschlechterung seien drei Gründe zentral: eine Gesetzgebung, die Journalisten sowie ihre Quellen gefährdet, eine abnehmende Medienvielfalt sowie vor allem Gewalt bei Demonstrationen. Laut Reporter ohne Grenzen habe es im vorigen Jahr 80 gewaltsame Angriffe gegeben und damit so viele wie noch nie seit Beginn der Dokumentation im Jahr 2013. Die meisten Attacken (52) sollen sich bei Protesten des „Querdenker“-Spektrums gegen die Corona-Maßnahmen ereignet haben. Auf den ersten drei Plätzen der Rangliste der Pressefreiheit liegen Norwegen, Dänemark und Schweden. Schlußlichter sind Turkmenistan, Eritrea und Nordkorea. (tha)

 www.reporter-ohne-grenzen.de





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Kirchhoff Culture Life

Kulturinitiative der sauerländischen Kirchhoff Automotive GmbH, die zum Wohlfühlen der Belegschaft und deren Familienangehörigen beitragen soll