Viele konfessionelle Zeitschriften sind bedroht
BERLIN. Die große Mehrheit der konfessionellen Zeitschriften in Deutschland ist in ihrer Existenz bedroht. Das erklärte der Medienverband der freien Presse (MVFP, früher: Verband Deutscher Zeitschriftenverleger) anläßlich seiner Jahrespressekonferenz in Berlin. Laut einer Branchenanalyse der Hamburger Unternehmensberatung Schickler könnten bis zu 80 Prozent der Kirchenzeitungen und Bistumsblätter bis 2024 ihre wirtschaftliche Grundlage verlieren. Die Gründe dafür seien neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine auch die dramatisch steigenden Kosten für Papier, Energie und Versand. So seien etwa die Papierpreise in jüngster Zeit um bis zu 150 Prozent gestiegen. Die Entwicklung treffe die konfessionellen Medien besonders schwer, weil ihre Leserschaft eher älter sei und stark schrumpfe. Zusätzlich nehme bei der jüngeren Zielgruppe das Interesse an Themen des Glaubens und der Kirche ab. Auch viele nichtkonfessionelle Zeitschriften seien schwer von der wirtschaftlichen Entwicklung betroffen, erklärte der Verband weiter. So seien rund 20 Prozent der Fachzeitschriften und rund 30 Prozent der Publikumszeitschriften in ihrer Existenz gefährdet. Für die Branchenanalyse wurde die Umsatzentwicklung von insgesamt rund 7.000 Zeitschriften untersucht. (idea/JF)
Dokufilm-Ehrenpreis für Werner Herzog
STUTTGART. Für sein Lebenswerk erhält der Regisseur und Autor Werner Herzog in diesem Jahr den Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilms des Südwestrundfunks (SWR). Der 79jährige sei „einer der wichtigsten und einflußreichsten Filmschaffenden weltweit“, heißt es dazu in einer Mitteilung des Senders. Intendant Kai Gniffke sagte, Herzogs Arbeit habe Generationen von Filmschaffenden „inspiriert und beflügelt“. Seit bald sechs Jahrzehnten begebe er sich mit seiner Kamera in Teile unserer Welt, „in die sich kein anderer Regisseur traute, um Geschichten auf eine Art und Weise zu erzählen, die niemand sonst überhaupt in Betracht zog“. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Mein liebster Feind“ über seine schwierige Beziehung zu dem Schauspieler Klaus Kinski sowie „Grizzly Man“ über den Tierschützer Timothy Treadwell, der über viele Sommer mit Grizzlybären in Alaska zusammenlebte und schließlich von einem Bären getötet wurde. Die Auszeichnung wird am 24. Juni 2022 in Stuttgart auf dem Doku Festival verliehen. (JF)
Große Giacometti-Schau in Passau eröffnet
PASSAU. Mehr als einhundert Werke des Schweizer Bildhauers, Malers und Grafikers Alberto Giacometti (1901–1966) sind seit Freitag voriger Woche in einer Ausstellung im Museum Moderner Kunst in Passau zu sehen. In sechs Räumen werden zu unterschiedlichen Themenfeldern Skulpturen, Ölgemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken des Künstlers aus dem Bestand des österreichischen Kunstsammlers Helmut Klewan gezeigt. Die Schau im MMK läuft bis zum 31. Juli außer montags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro. (tha)