© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 20/22 / 13. Mai 2022

Meldungen

Norwegen: Hohe Inflation bedroht Pensionsfonds

OSLO. Der Chef des Pensionsfonds von Norwegen, Nicolai Tangen, sieht die hohe Geldentwertung in westlichen Ländern mit Sorge. „Für mich hat eine neue Ära begonnen, die sich durch niedrige Renditen auszeichnet, womöglich durch sehr niedrige Renditen. Die Inflation ist hoch. Und der Ukraine-Krieg beschleunigt die Preissteigerungen“, warnte der frühere Hedgefondsmanager (AKO, Cazenove, Egerton) in der Wirtschaftswoche. Der umgerechnet eine Billion Euro schwere und aus den Öl- und Gasverkäufen gespeiste Staatsfonds (72 Prozent Aktien, 25 Prozent Anleihen) habe „in den vergangenen 25 Jahren eine jährliche Durchschnittsrendite von 6,6 Prozent erzielt. Das ist in den nächsten zehn Jahren nicht mehr drin“, so Tangen. „Die steigende Inflation wird über kurz oder lang zu steigenden Zinsen führen, wie wir bereits in den USA beobachten können. Deshalb werden Unternehmen und Konsumenten weniger Waren kaufen können“, prognostizierte der Chef des „Oljefondet“. Wenn sogar eine Stagflation – hohe Inflation bei niedrigem Wirtschaftswachstum – komme, werde man „in sämtlichen Vermögensklassen Einbußen erleiden, dann drohen uns bis zu 40 Prozent Verlust, zeigen unsere Streßtests“. (fis)

 www.nbim.no





BVerfG: Bürgerbeteiligung an Windparks rechtens

KARLSRUHE. Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat entschieden, daß das Gesetz über die Bürgerbeteiligung an Windparks in Mecklenburg-Vorpommern „ganz überwiegend mit dem Grundgesetz vereinbar ist“ (1 BvR 1187/17). Dieses Landesgesetz verpflichtet die Betreiber von Windparks, eine Projektgesellschaft zu gründen und Anwohner sowie standortnahe Gemeinden mit mindestens 20 Prozent an deren Ertrag zu beteiligen. Möglich sei auch der Erwerb von Sparprodukten und die Zahlung einer Abgabe an die Gemeinde. Die damit verfolgten Gemeinwohlziele des Klimaschutzes und der Sicherung der Stromversorgung seien hinreichend gewichtig, um den mit der Beteiligungspflicht verbundenen schwerwiegenden Eingriff in die Berufsfreiheit rechtfertigen zu können. (fis)