© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 20/22 / 13. Mai 2022

Meldungen

Katholiken-Zentralkomitee will Homo-Segnungen 

BERLIN. Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat gefordert, Segnungsgottesdienste für homosexuelle Paare rasch zu normalisieren. „Eine Kirche, die glaubwürdig und menschenfreundlich sein möchte, sollte Gottes Segen nicht verweigern, sondern spenden“, sagte sie am Dienstag dieser Woche der Nachrichtenagentur dpa. Sie freue sich über jedes gesegnete Paar, das seinen Lebensweg gemeinsam beschreite. „Ich hoffe, daß niemand mehr, der ehren- oder hauptamtlich in meiner Kirche engagiert ist, sich mit seiner Sexualität verstecken muß“, merkte Stetter-Karp an. Mit Blick auf den laufenden Reformprozeß in der katholischen Kirche hoffe sie, daß auch „queere“ Menschen bald den Segen erhielten. Dafür braucht es eine Zweidrittel-Mehrheit der Bischöfe, die diesem Schritt zustimmen. Mitte März hatte es in München bereits einen „Queer“-Gottesdienst gegeben. Kardinal Reinhard Marx entschuldigte sich in der Messe für den Umgang der katholischen Kirche mit sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten. Jeder, der dem „Primat der Liebe“ folge, könne „von Gott angenommen werden“, sagte er damals. Zuvor hatte sich bereits die evangelische Kirche bei Homo-, Transsexuellen und Co. für vermeintlich diskriminierendes Verhalten entschuldigt. In einem Schuldbekenntnis bat Landesbischof Friedrich Kramer sie für „all das Leid für Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität, das seitens der Kirche bis heute mit verursacht und toleriert wurde“, um Verzeihung. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unterstützt Homo-Segnungen. „Für mich ist jede Liebe segnenswert. Ich verstehe die Diskussion da nicht“, sagte er im vergangenen September. Der nächste Katholikentag findet dieses Jahr vom 25. bis 29. Mai in Stuttgart statt. (zit)

 www.zdk.de

 www.katholikentag.de





Passionsspiele in Tirol starten im Juni 

THIERSEE. Komplett runderneuert präsentieren sich in diesem Sommer die nur alle sechs Jahre stattfindenden Passionsspiele Thiersee in Tirol. Die Geschichte vom Leben und Sterben Christi wird dort seit über 200 Jahren erzählt. Regisseur Norbert Mladek inszenierte die kommenden Aufführungen mit mehr als 200 Laiendarstellern mit einer neuen Textfassung des Südtiroler Schriftstellers und Literaturwissenschafters Toni Bernhart. Sie löst den Stücktext seines Vorgängers Jakob Reimer ab, der 1923 uraufgeführt wurde. Ebenfalls neu sind das Bühnenbild in Form eines Davidsterns, das die Entstehung des Christentums aus dem Judentum symbolisieren soll, sowie die von Josef Pirchmoser komponierte Musik. Die Passionsspiele Thiersee werden vom 12. Juni bis zum 2. Oktober aufgeführt. Der Kartenvorverkauf hat begonnen. (tha)

 https://passionsspiele-thiersee.at





Sprachpranger

Diversity4Research

Aktuelle Veranstaltungsreihe der Ludwig-Maximilians-Universität München im Sommersemester 2022, die die „Relevanz von Gen­der- und Diversitätsaspekten in der Forschung“ beleuchten soll