© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 20/22 / 13. Mai 2022

Meldungen

Joseph-Breitbach-Preis für Natascha Wodin 

MAINZ. Die russisch-ukrainisch-stämmige Schriftstellerin und Übersetzerin Natascha Wodin bekommt den diesjährigen Joseph-Breitbach-Preis. Er ist mit einem Preisgeld von 50.000 Euro eine der höchstdotierten deutschen Literaturauszeichnungen. Die 76jährige Wodin werde für ihr literarisches Gesamtwerk geehrt, teilte die Akademie der Wissenschaften und der Literatur vergangenen Freitag in Mainz mit. Sie wurde unter anderem mit ihrem 2017 erschienenen Roman „Sie kam aus Mariupol“ (Rowohlt) bekannt, für den sie den Preis der Leipziger Buchmesse erhielt. Darin spürt die in Fürth geborene Tochter sowjetischer Zwangsarbeiter der Geschichte ihrer Mutter und ihrer Familie nach und nimmt laut Urteil der Jury „den historischen Komplex von Schuld und Scham in den Blick, der auch nach Jahrzehnten noch in unsere Gegenwart reicht“. Zuletzt erschien von ihr 2021 der Roman „Nastjas Tränen“. Die Preisvergabe soll am 16. September im Theater Koblenz erfolgen. (tha)

 www.joseph-breitbach.de





Iris Wolff mit Literaturpreis ausgezeichnet 

TUTZING. Für ihr bisheriges Gesamtwerk hat die Schriftstellerin Iris Wolff (44) den mit 7.500 Euro dotierten Marie-Luise-Kaschnitz-Preis der Evangelischen Akademie Tutzing erhalten. Ihre Werke seien „klug komponierte Romane, in denen weit über das Dokumentarische hinaus universelle, existentielle Themen wie Sehnsucht, Liebe, Einsamkeit, Trauer, Verlust, Glaube und Freundschaft angeschlagen werden“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der Autorin gelinge es in ihren Romanen, „nicht nur versunkene, imaginäre Kapitel in der Geschichte deutschsprachiger Minderheiten im ehemals kommunistischen Rumänien vor dem Vergessen“ zu bewahren, sondern auch „das geradezu verschwörerische, abenteuerliche und märchenhafte Miteinander im Alltag der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben“ anhand von Familiengeschichten aufleben zu lassen. In seiner Laudatio auf die Preisträgerin sagte der Leiter des Hamburger Literaturhauses Rainer Moritz vorigen Sonntag, Wolffs Werk erteile Geschichtslektionen. Es umspanne einen weiten Bogen – das Leben von Minderheiten in Diktaturen, Fluchterfahrungen oder die mühsamen Versuche, in der Fremde zurechtzukommen. Zuletzt veröffentlichte die Autorin den Roman „Die Unschärfe der Welt“. Darin erzählt sie die Geschichte einer Familie aus dem Banat über vier Generationen hinweg. Iris Wolff wurde 1977 in Hermannstadt (Siebenbürgen) geboren, 1985 emigrierte ihre Familie nach Deutschland. (tha)

 www.ev-akademie-tutzing.de





Samurai-Museum nach Umzug wiedereröffnet

BERLIN. Das Samurai-Museum in Berlin ist nach einem Umzug an seinen neuen Standort in der Auguststraße in Stadtmitte am vergangenen Wochenende wiedereröffnet worden. Es zeigt die von dem Unternehmer Peter Janssen (72) über Jahrzehnte hinweg gesammelten Rüstungen, Helme, Masken, Schwerter und weitere Kunstfertigkeiten der Samurai-Krieger aus dem 8. bis 19. Jahrhundert und bietet Einblicke in deren Lebensweise und Kultur. Nach eigenen Angaben beherbergt es den größten Bestand authentischer Samurai-Artefakte außerhalb Japans. Geöffnet ist das Museum täglich von 11 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro (ermäßigt 8 Euro). (tha)

 https://samuraimuseum.de