© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 20/22 / 13. Mai 2022

Blick in die Medien
Krieg der Milliardäre
Björn Harms

Noch ist der Deal zwischen Elon Musk und Twitter gar nicht richtig durch, doch eine Gruppe woker NGOs ist weiterhin außer sich. „Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk wird unser Informations-Ökosystem weiter vergiften“, hieß es vergangene Woche in einem offenen Brief, der sich insbesondere an große Unternehmen wie Apple, Coca-Cola, Disney, Warner und Kraft richtete. Der Kauf stelle „eine direkte Bedrohung für die öffentliche Sicherheit dar“, weshalb die Firmen notfalls aufhören sollten, Werbung auf Twitter zu schalten. Musk beabsichtige unter dem Deckmantel der freien Meinungsäußerung Extremisten „ein Sprachrohr zu geben“, lautete der Vorwurf. 

Der Tesla-Chef war offenkundig amüsiert. Wer denn nur hinter der Kampagne stecke, fragte er öffentlich auf Twitter. Die britische Daily Mail übernahm die Antwort. Zahlreiche der 26 teilnehmenden NGOs wurden demnach von ehemaligen Mitarbeitern der Clinton- und Obama-Regierung gegründet, andere von reichen Spendern der Demokratischen Partei unterstützt. Auch die Open Society Foundation des Investors George Soros hat ihre Finger mit im Spiel.

Investoren sollen Musk helfen, die milliardenschwere Übernahme von Twitter zu finanzieren.

Unterdessen helfen andere Milliardäre Elon Musk bei der Twitter-Übernahme. Bis Jahresende soll die Angelegenheit durch sein. Gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC hat der 50jährige bekanntgegeben, wer ihn bei der Finanzierung des 44-Milliarden-Dollar-Deals unterstützt. 

Zu seinen Mitinvestoren gehören unter anderem der Gründer des Softwarekonzerns Oracle, Larry Ellison (Zusagen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar), der Staatsfonds von Katar (375 Millionen US-Dollar) und die weltweit größte Kryptobörse Binance (500 Millionen US-Dollar). Zudem überzeugte Musk den saudischen Prinzen Alwaleed bin Talal, seine knapp 35 Millionen Twitter-Aktien in die Transaktion mit einzubringen (Gegenwert: knapp 1,9 Milliarden US-Dollar). Die Investoren scheinen Musk zu vertrauen. Der will laut eigener Aussage bis 2028 die Nutzerzahlen vervierfachen, den Umsatz verfünffachen und 2.700 neue Mitarbeiter einstellen.