© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/22 / 20. Mai 2022

Meldungen

EU: Weitere 25 Millionen Euro für Palästinenser 

BRÜSSEL. Die EU hat humanitäre Hilfe in Höhe von 25 Millionen Euro angekündigt, um die Grundbedürfnisse von zwei Millionen bedürftiger Palästinenser im Westjordanland, in Ostjerusalem und im Gazastreifen zu decken. „Die Solidarität der EU mit dem palästinensischen Volk ist ungebrochen“, erklärte der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič. „Darüber hinaus bestehen wir auf der uneingeschränkten Achtung des humanitären Völkerrechts und verurteilen die anhaltende Vertreibung von Zivilisten und die Zerstörung ihrer Häuser, Schulen und grundlegenden Infrastruktureinrichtungen. Das ist nicht hinnehmbar“, so der Slowene. Seit 2000 hat die EU humanitäre Hilfe in Höhe von 852 Millionen Euro bereitgestellt. (ctw)





Zehn Massenschießereien pro Woche in den USA

BUFFALO. Zehn Menschen wurden am Samstag in einem Supermarkt im Stadtteil Kingsley an der East Side von Buffalo, in dem 80 Prozent Afroamerikaner leben, erschossen. Alle zehn Opfer seien schwarz gewesen, erklärte der Bezirksstaatsanwalt von Erie County, John J. Flynn Jr. Die Morde werden als rassistische Haßverbrechen und als rassistisch motivierter gewalttätiger Extremismus untersucht. Als mutmaßlicher Schütze wurde der 18jährige Payton Gendron aus Conklin in Broome County, identifiziert. Gendron habe vor der Tat ein Manifest geschrieben, das laut NBC News „Dutzende von Seiten mit antisemitischen und rassistischen Memen enthalte, in denen wiederholt die rassistische Verschwörungstheorie des ‘Großen Austauschs’ zitiert wird, die häufig von weißen Rassisten vertreten wird und die fälschlicherweise behauptet, daß die Weißen in Amerika als Teil einer ausgeklügelten jüdischen Verschwörungstheorie ‘ersetzt’ werden“. Die Waffe, die Gendron benutzte, trug laut einem Bericht der Buffalo News „rassistische Verunglimpfungen und die handgeschriebenen Namen von mindestens drei anderen Männern, die rassistische Anschläge verübt haben“. Buffalo war die 198. Massenschießerei im Jahr 2022 in den USA. Nach etwas mehr als 19 Wochen in diesem Jahr seien das im Durchschnitt etwa zehn solcher Angriffe pro Woche gewesen, so das National Public Radio. (ctw)





Hisbollah verliert Parlamentsmehrheit  

BEIRUT. Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Gruppe und ihre Verbündeten haben ihre parlamentarische Mehrheit verloren. Laut den vom libanesischen Innenministerium am Dienstag bekanntgegebenen Ergebnissen gewannen die schiitische muslimische Bewegung und die Fraktionen bei der Parlamentswahl am Sonntag 62 der 128 Parlamentssitze, was eine Umkehrung des Ergebnisses von 2018 bedeute, als sie eine Mehrheit von 71 Sitzen errangen. „Das nächste Parlament wird zwar zersplittert sein, dürfte aber mehrheitlich gegen die pro-iranische Gruppierung eingestellt sein“, kommentiert die libanesische Tageszeitung L’Orient-Le Jour. Die Ergebnisse spalteten das Parlament in mehrere Lager, von denen keines über eine Mehrheit verfüge, was zu einer politischen Lähmung und zu Spannungen führen könnte, die die dringenden Reformen verzögern,  die der wirtschaftlich angeschlagene Libanon dringend brauche. (ctw)