England sah Preußen als bösen Geist Deutschlands
BAD HOMBURG. Zum Thema „Preußen und England“ fand vom 13. bis 15. Mai 2022 in Bad Homburg die diesjährige Tagung des Preußeninstituts Remscheid e.V. statt. Hierzu traten namhafte Referenten auf. Stefan Scheil ging auf das Preußenbild im England des 19. und 20. Jahrhunderts ein. In den englischen Eliten, die sich häufig in den einflußreichen Gentlemen’s Clubs Londons tummelten, galt Preußen als der böse Geist Deutschlands, der seit Jahrhunderten krebsartig territorial wucherte und zum Schaden der Briten angeblich nach der Weltherrschaft strebte. Helmut Roewer informierte über „Preußisch-deutsche Blauäugigkeit und englische Ansicht“, welche im für Deutschland völlig unerwarteten englischen Kriegseintritt im August 1914 gipfelte. Der Vorsitzende des Preußeninstituts, Jürgen W. Schmidt, berichtete, wie eine Vielzahl von Fällen englischer Spionage in Deutschland ab 1910/11 das politische Verhältnis zwischen beiden Ländern zu vergiften begann. Die nächste Jahrestagung des Preußeninstituts wird vom 9. bis 11. Juni 2023 in Flensburg stattfinden und sich mit dem Verhältnis Preußens zu Dänemark und dem russischen Zarenreich befassen. (KF)
IRA-Versteck von 1922: Perfekte Zeitkapsel
DUBLIN. Der Irische Unabhängigkeitskrieg zwischen der Irish Republican Army (IRA) und britischen Streitkräften endete mit dem Anglo-Irischen Vertrag vom 6. Dezember 1921. Das wiederum führte zu einer Spaltung der IRA in Vertragsbefürworter und -gegner sowie zum Irischen Bürgerkrieg zwischen den beiden nationalistischen Gruppierungen, in dem am Ende die „Irregulars“ von der Anti-Treaty-IRA unterlagen. Zu letzteren gehörten auch etwa sechzig Männer aus dem Norden der Grafschaft Sligo in der Provinz Connacht. Sie flohen im September 1922, als sich die Truppen der Vertragsbefürworter ihrem Hauptquartier näherten, in die Dartry Mountains. 34 von ihnen schafften es, in der Tormore-Höhle unweit des Berges Ben Bulben Unterschlupf zu finden. Dort hausten sie unentdeckt bis Ende Oktober 1922, wonach ihr Versteck komplett in Vergessenheit geriet. Deshalb sprechen die Archäologen um Marion Dowd von der Atlantic Technological University in Galway, die jetzt erstmals Grabungen in der Höhle vornahmen, von einer perfekten „Zeitkapsel“ (Online-Portal von Raidió Teilifís Éireann vom 8. Mai 2022). Deren Inhalt zeige nicht zuletzt, wie organisiert und diszipliniert die damaligen Kämpfer gewesen seien. (ts)
Erste Sätze
François Truffaut, Auslöser und Bannerträger der „Nouvelle Vague“ des französischen Kinos nach dem Zweiten Weltkrieg, drehte 1966 seinen fünften großen Film, seinen ersten Farbfilm, „Fahrenheit 451“, nach dem 1953 erschienenen Roman des amerikanischen Schriftstellers Ray Bradbury.
Antonius Jammers u. a. (Hrsg.): Die besondere Bibliothek oder: Die Faszination von Büchersammlungen, München 2002.
Historisches Kalenderblatt
20. Mai 1862: US-Präsident Abraham Lincoln unterschreibt den Homestead Act, der jeder Person über 21 Jahren erlaubt, sich vorwiegend westlich des Mississippi auf einem bis dahin unbesiedelten Stück von etwa 64 Hekt-ar niederzulassen und es nach fünf Jahren zu besitzen.