© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/22 / 27. Mai 2022

Meldungen

Australien: Konservativer Premier abgewählt 

CANBERRA. In Australien konnte die Arbeiterpartei in den Wahlen zu Senat und Repräsentantenhaus einen klaren Sieg erringen. Wie die zuständige Behörde bekannt-gab, konnte sich die Partei des künftigen Premierministers Anthony Albanese mit 52,2 Prozent vor der bisher regierenden Liberal/Nationalen Koalition von Scott Morrison durchsetzen. „Als Premierminister möchte ich Menschen zusammenbringen und eine Regierung führen, die so mutig, fleißig und fürsorglich ist wie das australische Volk“, twitterte Albanese am Montag. Es gilt als wahrscheinlich, daß sich Albanese auch auf eine klare Mehrheit im Parlament stützen kann. Bisher kommt seine Partei im Repräsentantenhaus auf 75 Sitze, die Mehrheit liegt bei 76. Mitverantwortlich für den klaren Wahlsieg ist nach Aussagen internationaler und nationaler Beobachter auch die schnelle Abfolge mehrerer Naturkatastrophen. Nach verheerenden Buschfeuern wurde insbesondere die Ostküste auch von Überschwemmungen und Dürrewellen getroffen. Viele Australier machen dafür eine Veränderung des Klimas verantwortlich. Der bisherige Amtsinhaber Morrison galt hingegen als entschiedener Unterstützer des Kohlebergbaus und Gegner internationaler Klimaschutzabkommen. (js)





Den Freiwilligen Zugang zu Waffen ermöglichen

Helsinki. Eine Änderung des Waffengesetzes soll finnischen Freiwilligen den Zugang zu Waffen und Munition ermöglichen, die bis dato nur von den Verteidigungskräften und dem Grenzschutz verwendet werden. Seit dem Einmarsch Rußlands in die Ukraine hat das Interesse an der Landesverteidigung nach Angaben der Rundfunkanstalt Yleisradio (Yle) zugenommen. „Schießübungen sind ein wichtiger Teil der Ausbildung, und der Bedarf an Ausbildung und Bereitschaft ist gestiegen“, sagte Verteidigungsminister Antti Kaikkonen (Zentrum) gegenüber Yle und betonte: „Das Verteidigungsministerium hat diese Änderung in Rekordzeit vorbereitet, weil die Bedürfnisse der Landesverteidigung dies erfordern.“ Der Zentrumspolitiker betonte jedoch, daß die Waffen weiterhin unter der Aufsicht der Verteidigungskräfte und des Grenzschutzes gehandhabt würden. Die Gesetzesänderung soll Anfang Juli in Kraft treten. (ctw)





Bukarest entsetzt über Äußerungen aus Budapest

Bukarest. Das rumänische Außenministerium hat die neue ungarische Staatspräsidentin Katalin Novák heftig kritisiert. Diese hatte anläßlich eines Privatbesuchs in Rumänien in einem Facebook-Beitrag geschrieben: „Wir werden nie und nimmer zulassen, daß die Nabelschnur zwischen dem Mutterland und den getrennten Ungarn durchtrennt wird.“ Nach Angaben der Allgemeinen Deutschen Zeitung habe Rumäniens Auswärtiges Amt daraufhin in einer Pressemitteilung klargestellt, daß laut Völkerrecht „kein Staat sich Rechte jeglicher Art in bezug auf die Staatsangehörigen eines anderen Landes anmaßen“ könne und „derlei Statements weder im Einklang mit den europäischen Standards noch im Geiste des Vertrags über gute Nachbarschaft zwischen Rumänien und der Republik Ungarn“ seien. (ctw)