© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/22 / 27. Mai 2022

Meldungen

Deutsche Unis kooperieren mit Chinas Militär

AMSTERDAM. 48 deutsche und viele weitere europäische Hochschulen haben mit militärischen Forschungseinrichtungen in China kooperiert. Ein Recherchekollektiv aus der niederländischen Investigativplattform Follow the Money, der Süddeutschen Zeitung, Correctiv, dem Deutschlandfunk und Deutscher Welle hat 350.000 wissenschaftliche Studien daraufhin ausgewertet, wie häufig europäische Universitäten mit Militär-Unis in China kooperierten. In 2.994 Fällen war das der Fall, an 349 Veröffentlichungen waren deutsche Unis beteiligt. Unter allen europäischen Unis waren nur die britischen 1.389 öfter Ziel einer Kooperation durch Chinas Unis wie die National University of Defence Technology (NUDT). Für die betreffenden Unis wie Hamburg, Magdeburg, Bonn, Stuttgart entstehe dabei der Vorteil, daß sie die Stellen nicht bezahlen müßten, da die Volksbefreiungsarmee das übernimmt. Der Verfassungsschutz kennt das Problem und schreibt, es werde „teils enormer Aufwand betrieben, um die Herkunft der Forscher und damit ihr eigentliches Interesse, Know-how für das chinesische Militär heranzuschaffen, zu verschleiern“. Die Bundesregierung sieht die Zuständigkeit bei den Hochschulen. Diese können die Nutzung der Forschung in Abkommen regeln. „Dual-Use“-Abkommen erlauben, Forschung militärisch und zivil zu nutzen. (mp)





ÖRR-Netzwerk funk weitet sein Angebot aus

STUTTGART. Das öffentlich-rechtliche Netzwerk „Funk“ hat sein Angebot um das Auslandsformat „Atlas“ erweitert. Das Programm zielt auf junge Medienkonsumenten ab und bietet bislang vor allem einschlägige Formaten wie „Auf Klo“(JF 20/22) an. Die Moderatoren Tessniem Kadiri und Don Pablo Mulemba erklären gegenwärtige Konflikte wie den Ukraine-Krieg in zehn- bis 20minütigen Videos. „Funk“ hat im laufenden Geschäftsjahr ein Budget von 44,6 Millionen Euro, das aus dem vierteljährlichen Rundfunkbeitrag von 55,08 Euro pro Wohnung gespeist wird. (mp)





ESC-Veranstalter disqualifiziert sechs Länder

GENF. Der Veranstalter des Eurovision Song Contest, die European Broadcasting Union hat Aserbaidschan, Georgien, Montenegro, Polen, Rumänien und San Marino die Jury-Punkte aberkannt. Die Länder hatten sich verabredet, die Punkte untereinander aufzuteilen. (mp)





Aufgelesen

Die heutige Influencer-Kultur machte Zeitungsberichte überflüssig und ermöglichte es Möchtegern-Promis, ihr eigenes, markenbewußtes Leben aufzupolieren, ohne den launischen Urteilen von Zeitungsredakteuren ausgesetzt zu sein. Und die meisten Instagram-Influencer würden sich heute nicht einmal mehr in einer Kneipe im Suff prügeln. Das ist sehr schade.

Kara Kennedy, im Londoner „Spectator“