© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/22 / 27. Mai 2022

Wuppertaler Philosophie: Eine Hochburg der Wissenschaftsfeindlichkeit
Gender-Umwelt-Feminismus
(wm)

Im Unterschied zum Saale-Athen Jena ist Wuppertal auf der Landkarte der Philosophiegeschichte nicht einmal mit dem Mikroskop zu entdecken. Und auch das nur dank Friedrich Engels, der 1820 in der heute zu Wuppertal gehörenden Industriestadt Barmen geboren wurde, die er zum Studium aber flugs verließ, um nie zurückzukehren. Neuerdings jedoch rühmt sich die „dynamische“ und, soviel Pleonasmus muß sein, „forschungsorientierte“ Bergische Universität einer autochthonen „Wuppertaler Philosophie“, an die Bewerber – „jegliches Geschlecht ist willkommen“ – für eine ausgeschriebene W3-Professur für Praktische Philosophie „anschlußfähig“ sein sollen (Deutsche Universitätszeitung, 4/2022). Dafür wird vom künftigen Lehrstuhlinhaber (m/w/d usw.) gefordert, daß er/sie/es die Textproduktion bereits „international sichtbar“ orientiert hat am geisttötenden Abhub, der längst auch in Wuppertal als „Philosophie“ firmiert: „Umwelt- und Klimaethik, Klima- und Gendergerechtigkeit, Digitalethik, Dekolonisierung, Postcolonial Studies, Feministische Philosophie“. Für die gleichfalls verlangte Geneigtheit zu Forschungen über „Wissenschaftsfeindlichkeit, Propaganda, Hate Speech“ findet der/die/das Erkieste dann ab 2023 immerhin ideale Bedingungen für Feldstudien an Ort und Stelle vor. 


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