© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/22 / 27. Mai 2022

Meldungen

Muslimische „Handgranate“ aus dem Mittelalter 

SAN FRANCICSO. In mittelalterlichen Quellen wird gelegentlich berichtet, daß die muslimischen Krieger, welche die Festungen der Kreuzritter im Heiligen Land attackierten, auch mysteriöse Gefäße verschleuderten, die laute Geräusche und Lichtblitze erzeugten. Bislang fanden sich allerdings keine Überreste dieser vormodernen „Handgranaten“. Nun freilich analysierten einige Wissenschaftler um Carney Matheson von der Griffith Univesity in Brisbane die Scherben von vier sogenannten „sphäro-konischen Gefäßen“ aus den armenischen Gärten im ehemaligen Palastbezirk von Jerusalem. Dabei entdeckten sie in drei der Behälter Spuren von Duftölen und Arzneimixturen. Der vierte muß hingegen eine explosive schwefelhaltige Substanz enthalten haben, die jedoch nicht dem späterhin verwendeten Schwarzpulver entsprach (Online-Journal PlosOne vom 15. Mai 2022). Da die untersuchten Scherben einer Trümmerschicht aus der Zeit des 11. oder 12. Jahrhunderts entstammen, liegt die Vermutung nahe, daß die „Handgranate“ bei der Belagerung von Jerusalem zwischen dem 20. September und 2. Oktober 1187 zum Einsatz kam. Diese endete damals mit einer Übergabe der Kreuzfahrerstadt an den Sultan Saladin. (ts)

 www.journals.plos.org





Kubanisches Bunkersystem zur US-Invasionsabwehr

NEW YORK. Im Oktober 1962 kam es infolge der Auseinandersetzung zwischen den USA und der UdSSR über die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf Kuba zur Kuba-Krise, welche die Welt an den Rand eines nuklearen Konfliktes brachte. Dabei ging das kommunistische Castro-Regime auf der Zuckerrohrinsel davon aus, daß die Streitkräfte der Vereinigten Staaten oder kubanische Dissidenten analog zur gescheiterten Invasion in der Schweinebucht eine Landung auf Kuba versuchen könnten. Deshalb wurden entlang der Inselküsten ausgedehnte Befestigungsanlagen mit Bunkern und Grabensystemen errichtet. Wie Live Science am 13. Mai 2022 mitteilte, existieren diese noch heute. Das sei das Ergebnis der Untersuchungen von Esteban Grau González-Quevedo von der kubanischen Nichtregierungsorganisation Antonio Núñez Jiménez Foundation for Nature and Humanity mit Sitz in Havanna und Odlanyer Hernández de Lara, Doktorand der Archäologie an der Maxwell School of Citizenship and Public Affairs der Syracuse University im US-Bundesstaat New York. Allerdings hätten die beiden Forscher auch herausgefunden, daß das kubanische Militär die Anlagen inzwischen nicht mehr instand halte. (ts)

 www.livescience.com





Erste Sätze

Die gewaltigen Veränderungen, denen das östliche Mitteleuropa und Südosteuropa seit 1944 unterworfen sind, können bei längerem ungestörten Ablauf für diesen Länder- und Völkergürtel eine Wende im doppelten Sinne des Wortes herbeiführen.

Ernst Birke, Rudolf Neumann: Die Sowjetisierung Ost-Mitteleuropas 1945–1957, Frankfurt am Main 1959





Historisches Kalenderblatt

31. Mai 1902: Der „Frieden von Vereeniging“ beendet den dreijährigen Burenkrieg. Die Republiken Transvaal und Oranje werden in das britische Empire eingegliedert, die Buren erhalten jedoch alle Rechte britischer Staatsbürger, und Afrikaans wird als Amtssprache anerkannt.