© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/22 / 27. Mai 2022

Frisch gepreßt

Zahlenmanipulation. Es ist das alte Lied von falschen Zahlen und keinem Interesse, diese zu korrigieren, das der Informatiker Tom Lausen zusammen mit dem Journalisten Walter van Rossum in ein Buch gegossen hat. „Corona ist noch nicht vorüber“, wird Gesundheitsminister Karl Lauterbach nicht müde zu belehren. Da ist ein genauer Blick auf das Zustandekommen der „Überlastung des Gesundheitswesens durch Corona“ wichtig, schreibt der Rechtsanwalt Alexander Christ im Prolog. Schließlich war das eine der zentralen Begründungen für die Legitimation der harten Eingriffe in die individuellen Freiheitsrechte wie Lockdown, Schulschließungen und Maskenmandate. Van Rossum zeichnet nach, wie staatlich berufene Modellierer und Virologen und der Klinikverband Divi den Engpaß stets größer wirken ließen, als er war und was die Daten zu der jeweiligen Zeit tatsächlich zeigten. Schließlich bringt Lausen die Unmengen von Zahlen an tatsächlich vorhandenen Intensivbetten sowie die tatsächlich gemeldete Auslastung in einfache Schaubilder, die dem Leser klar vor Augen führen, auf welche Weise und wie ungeheuer viele Krankenhäuser in Deutschland ihre Auslastung frisiert haben, um staatliche Unterstützung zu erhalten. (mp)

Walter van Rossum, Tom Lausen, Alexander Christ, Matthias Burchardt: Die Intensiv-Mafia: Von den Hirten der Pandemie und ihren Profiten. Rubikon Verlag, Mainz 2021, gebunden, 232 Seiten, 18 Euro





Gescannt. Nick Corbishley ist ein Mann der klaren Worte. Dies wird bereits in der Einleitung seines Buches deutlich, wo er feststellt, daß man „in der einen Minute noch rechtmäßiger Bürger Ihres Landes ist. In der nächsten Minute werden Sie an den Rand verbannt.“ Genau so ist es den Bürgern Israels gegangen, wo der politische Impfdruck besonders stark ausgeprägt war. Auch in anderen Ländern mußten Impf-skeptiker mit starken Einschränkungen leben, die sie in ihrem gesellschaftlichen Leben und oft sogar in der wirtschaftlichen Existenz bedroht haben. Das Tempo und auch die Art und Weise, in der die Privatsphäre, die Kontrolle über den eigenen Körper und andere Grundrechte beschränkt und eben von vielen allzu leichtfertig hingenommen wurden, besorgen den US-Amerikaner. Den von der WHO geplanten Impfpaß sieht er als den ersten Schritt in den digitalen Überwachungsstaat, der durch ein dem Social-Credt-System ähnliches Programm die  Stigmatisierung von Teilen der Bevölkerung befördert. Neben der Kritik dieses Systems der totalen Kontrolle zeigt Corbishley anhand von Beispielen, wie Widerstand zu leisten ist, um für die eigenen Rechte einzustehen. (fox)

Nick Corbishley: Gescannt – Warum Impfpässe und digitale IDs das Ende der Privatsphäre und der persönlichen Freiheit bedeuten. Kopp Verlag, Rottenburg 2022, gebunden, 318 Seiten, 19,99 Euro