© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/22 / 03. Juni 2022

Linksextremisten gegen die Polizei
Doxing gefährdet den Rechtsstaat
Jan Timke

In der Nacht zum 24. Mai verübten mutmaßlich Linksextremisten im brandenburgischen Schönefeld einen Brandanschlag auf den Pkw einer leitenden Beamtin des LKA Berlin, der vor ihrem Wohnhaus geparkt war. In ihrem Bekennerschreiben brüsten sich die Täter damit, die Privatsphäre ihres Opfers im Vorfeld umfangreich ausspioniert zu haben. Gleichzeitig werden der vollständige Name und die Anschrift der im Bereich Extremismusbekämpfung tätigen Kriminalpolizistin öffentlich gemacht. Diese in Fachkreisen als „Doxing“ bezeichnete Vorgehensweise wird schon seit Jahren vor allem von Linksradikalen praktiziert, um nicht nur politische Gegner, sondern auch Vertreter des Staates wie Angehörige von Polizei und Justiz bloßzustellen und einzuschüchtern. Ein besorgniserregender Trend, der die Funktionsfähigkeit der Sicherheitsbehörden als Garanten des demokratischen Rechtsstaats gefährdet. 

Die Politik muß endlich handeln. Die Betreiber von Suchmaschinen, Foren und sozialen Netzwerken sind zu verpflichten, Daten und Fotos von Personen, die gegen den Willen der Betroffenen in böswilliger Absicht online gestellt wurden, auf Antrag umgehend zu löschen. Außerdem muß die sogenannte Melderegisterauskunft eingeschränkt werden, die es Privatpersonen erlaubt, die aktuelle Anschrift und weitere Daten von Einwohnern ohne Begründung bei den Meldebehörden abzufragen. 






Jan Timke ist ehemaliger Polizist und Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft für die „Bürger in Wut“.