Ein Schweizer Lebensmittelkonzern warb für eines seiner Produkte aus der Süßwarensparte einst mit dem eingängigen Spruch: „Kleine Torte statt vieler Worte“. Hätten sich die für die sozialen Medien zuständigen Mitarbeiter von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) doch bloß an diese Empfehlung gehalten. Die handelten stattdessen nach dem Motto: Große Torte, wenig Worte – und dann aber ausgerechnet die falschen. Doch von vorn. Vergangene Woche ließ die Schweriner Regierungschefin via Twitter für die Glückwünsche zu ihrem Geburtstag danken. Besonders hervorgehoben wurde der „Empfang im Kabinett mit Erdbeertorte – selbst gemacht von unserem Landwirtschaftsminister“. Ein Bild zeigte die strahlende Jubilarin neben dem Chef des Agrarressort Till Backhaus (SPD) sowie einem riesigen Blech Erdbeerkuchen. Das abgebildete Gebäck wiederum provozierte skeptische Nachfrage, befand es sich schließlich auf einem sogenannten Industrieblech, wie es in (Groß-)Bäckereien verbreitet, in Privathaushalten jedoch eher unüblich ist. Kurze Zeit später wurde der beerige Tweet dann vom Team der Ministerin mit folgendem Wortlaut ergänzt: Es handele sich „um ein Mißverständnis. Bei der Übergabe ist der Eindruck entstanden, daß Till Backhaus den Kuchen selbst gemacht hätte. Der stammt aber aus einer Bäckerei.“ Das wiederum kommentierte der stellvertretende Vorsitzende der Landes-FDP, Moritz Harrer: „Der Eindruck ist entstanden, weil Sie das explizit so geschrieben haben. Nennt sich lügen. Kennen wir mittlerweile.“ Die Pressestelle des Landwirtschaftsministeriums wies dann umgehend darauf hin, daß Backhaus in der Vergangenheit durchaus schon einmal seiner Kabinettschefin einen selbstgebackenen Erdbeerkuchen zum Geburtstag geschenkt hatte. Viel Worte wegen einer Torte.