© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/22 / 03. Juni 2022

Haltungsnote
Tänzelndes Talent
Curd-Torsten Weick

Er gilt als die deutsche Nachwuchshoffnung im Boxsport: Simon Zachenhuber.  Im Mai 2018 ließ Zachenhuber bei einer Box-Gala in Potsdam dem Serben Darko Stevanovic im Mittelgewicht bis 74 Kilo bei seinem Profi-Debüt keine Chance. Corona führte zu einer Zwangspause, doch „The Matador“ tanzte sich alternativ im Frühjahr 2021 in der TV-Show „Let’s Dance“ mit Partnerin Patricija Ionel ins Halbfinale. Höhepunkt nun der 22. Januar 2022, an dem sich Zachenhuber gegen Maurice Mario die IBF-Juniorenweltmeisterschaft erkämpfte. 

„Für mich ist Boxen jedoch mehr als nur Draufhauen, sondern eine Mischung aus Hochleitungssport und Kunst, weil Boxen auch sehr viel mit Cleverness zu tun hat. Neben dem Physischen kommt der mentale Aspekt hinzu, was zur Vielfältigkeit des Sports beiträgt. Man sagt ja auch: ‘Boxen ist wie Schach mit den Fäusten’“, erklärte der 23jährige gegenüber dem Online-Magazin Rollingplanet. „Familie, die Heimat, Freunde“ seien aber weiterhin sein größter Halt, betont er dort. 

Entsprechend freut sich Zachenhuber auf den 2. Juli. Denn dann boxt er in seiner Heimatstadt Erding um die internationale Deutsche Meisterschaft. „Seit dem ersten Tag meiner Profikarriere freue ich mich darauf, irgendwann mal in meiner Heimat boxen zu können – jetzt ist es endlich soweit. Laßt uns das Erdinger Eisstadion zum Kochen bringen“, schreibt er via Instagram an seine Fans.