Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?
Nirgendwo.
Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?
Was könnte schon eine solche Spontaneität rechtfertigen?
Was bedeutet Heimat für Sie?
Wesensverwandtschaft, die eigene Sprache.
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Verstehen und verstanden zu werden.
Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?
Frühe Selbständigkeit.
Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?
Ist lange her: „Steppenwolf“ (Hesse), „Hyperion“ (Hölderlin), „Geburt der Tragödie“ (Nietzsche).
Welche Musik mögen Sie?
Diverse, je nach Stimmung und Tätigkeit (von Schubert bis Placebo).
Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?
Wahrscheinlich das Massenaussterben zwischen dem Kreide- und dem Tertiär-Zeitalter.
Was möchten Sie verändern?
Wenn es möglich wäre: den genuinen Stumpfsinn unserer Spezies (die Unempfindlichkeit gegen Lärm, Windräder, verlogene Phrasen, jeden Geschmack beleidigende Architektur etc.).
Woran glauben Sie?
An gar nichts – ich strebe lieber nach Erkenntnis.
Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?
Mißtrauen, Ironie, Ehrgeiz – den Willen zur Wahrheit.
Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?
Eine positiv-natürliche: Befreiung vom Leben.
Dr. phil. Frank Lisson, Jahrgang 1970, ist Prosa-, Sachbuch- und Hörspielautor sowie Essayist. Von ihm stammt unter anderem die Studie „Humor. Warum wir lachen“ (Zu Klampen Verlag, 2014). Sein jüngstes Buch trägt den Titel „Die Natur der Dinge. Über das Wesentliche“ (Manuscriptum, Lüdinghausen u. Neuruppin 2021).