© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/22 / 10. Juni 2022

JF-Intern
Schwarz hat schuld
Martina Meckelein

Redaktionssitzung. Die Reihen sind gelichtet: Homeoffice und Urlaub. Dann eine erstaunte Frage: „Wo ist Rudi?“ Stille. Manche Kollegen schauen sich suchend um, auch unter dem Tisch. Unser pelziger Kollege ist abgängig. Plötzlich ist eine schuldbeladen klingende Stimme zu hören: „Rudi ist krank“, sagt Moritz Schwarz. Alle Blicke richten sich auf unseren Interviewexperten. „Was ist da los?“, fragt Dieter Stein besorgt. 

„Rudi hat sich den Magen verdorben“, sagt Schwarz. „Das liegt doch an Deinem billigen Putenbrustaufschnitt, den Du immer an den armen Hund verfütterst, oder?“, meint Stein, und es klingt eher wie eine Feststellung als eine Frage. Eine nicht zu überhörende Anspielung auf Schwarzens Wurzeln – das Schwabenland. 

Die Schreiberin dieser Zeilen kräht: „Ein JF-intern?“ Woraufhin unser Corona-Experte Mathias Pellack um Fassung ringt und fragt: „Ihr wollt doch jetzt nicht im Ernst über einen Hund berichten, der Kotzebues Werke studiert?“ Seine Frage wird teils mit Kichern, teils mit leiser Empörung quittiert. Zugegeben, Krankheiten sind ein Tabuthema, aber unser Rudi hat eine große Fangemeinde unter den Lesern. Da sollte ein Update über seinen Gesundheitszustand nur angebracht erscheinen.

„Mecki“, erklingt Vize-Chefredakteur Thalers Stimme aus dem Homeoffice, „schreib los! Und darüber hinaus kannst du wieder Moritz Schwarz im Intern unterbringen.“ Wie bestellt, so geliefert und dem Redaktionsdackel alle lieben Genesungswünsche.