© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/22 / 17. Juni 2022

Claudia Roth besucht die Ukraine
Dem Deutschen untersagt
Fabian Schmidt-Ahmad

Claudia Roth, Kulturbeauftragte der Bundesregierung, war auf Bildungsreise in der Ukraine und hat dortselbst etwas gelernt. „Ich habe das wirklich verstanden, diese tiefe, tiefe, tiefe Sorge, Betroffenheit, den Schmerz auch“, wenn nämlich ein Angreifer „versucht, die Eigenständigkeit und die Selbstbestimmung eines Landes, der Ukraine, kaputtzumachen“. Rußland führe einen „gezielten Krieg gegen die Kultur, um die kulturelle Identität zu zerstören“, so die Grünen-Politikerin.

Aber, aber. Vertreten die ukrainischen Männer an der Front – es sind wirklich fast nur Männer – etwa nicht ein „brandgefährliches, ein exklusives, ein ausgrenzendes Heimatbild“, in dem russische Panzerfahrer und andere vulnerable Gruppen keinen Platz haben? Eben jenes beklagte Roth bei den Deutschen. 

Es ist wie immer mit unseren Grünen. Was bei anderen Völkern als Grundbedürfnis erkannt, oft als romantischer Einklang von Natur und Kultur verherrlicht wird, nämlich Liebe zum Gemeinwesen, zur Sippe, zu Sitte und Tradition, kurz: der unbedingte Wille, eine eigene Identität zu bewahren und zu verteidigen, ist andernfalls tabu. Sobald sich ein Deutscher auch nur in die Nähe dieser Selbstbehauptung bewegt, wird er kriminalisiert und bekämpft. Nun sind es also die Ukrainer, die dürfen, was dem Deutschen untersagt ist. Wie nennt man das eigentlich, wenn jemandem aufgrund „seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft“ ein Grundrecht vorenthalten wird?