© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/22 / 17. Juni 2022

Zitate

„Menschen neigen dazu, sich durch starke Identifikation mit ehren- und tugendhaften Idealen und scheinbar progressiven, modernen Ideen in ihrem Selbstwertgefühl selber aufzuwerten – Woke ist also sinnstiftend und gewissermaßen auch ein Statussymbol. Psychologisch spezifisch für eine radikal ausgelegte und gelebte Woke-Ideologie ist somit die intellektualisierte Fixierung auf Moral, einhergehend mit dem Streben nach Perfektion – die Vorstellung von einer Art störungsfreiem Lebensraum ohne Potential für Kränkungen, Spannungen und Wut. Nun kann dieser Wunsch nach Perfektion aber auch etwas Rastloses und Zwanghaftes annehmen. Und ist man dem zwanghaften Modus des Erlebens einmal erlegen, gibt es nur noch immer strengere und starrere Regeln und Ordnungen, die kein Abweichen erlauben.“

Esther Bockwyt, Psychologin, in einem Gastbeitrag in der „NZZ“ vom 8. Juni





„Oberflächlich betrachtet sind die fiktiven Ziele des ‘woken’ Imperialismus – die Beherrschung und Kontrolle nicht nur des menschlichen Körpers, sondern auch des Geistes – viel genialer als die imperialen Ambitionen früherer Generationen. Tatsächlich aber bedeuten solche Ambitionen nicht viel. Selbst Sterne expandieren dramatisch, bevor sie am Ende ihres Lebenszyklus in sich zusammenfallen. Die Hinwendung zur Verbreitung von Moral anstelle der Verbreitung von Wohlstand ist letztendlich nur eine Feier des unvermeidlichen Niedergangs.“

Malcom Kyeyune, schwedischer Blogger, im US-amerikanischen Magazin „Compact“ am 8. Juni





„Die Ideologisierung des Fußballs, überhaupt des Sports, ist eine Unterwerfung. Dieses Niederknien vor dem Anpfiff und vor den Augen von Millionen ist ein Pranger. Es ist ekelerregend. Es ist totalitär. Es ist Gesinnungsterror.“

Michael Klonovsky, Blogger und Essayist, auf seinem Blog „Acta diurna“ am 10. Juni





„Ich kenne niemanden, der begeisterter von Sahra Wagenknecht ist als deutsche Investment-Banker, die wissen: Es ist alles richtig, was sie sagt, zum Glück kann sie es nicht umsetzen.“

Harald Schmidt, Schauspieler, Kabarettist und Entertainer, in der „Berliner Zeitung“ vom 12. Juni





„Es gibt besonders zu der Zeit zwischen 1930 und 1945 viele Parallelen. Erstens waren Schulden und Inflation damals wie heute hoch. Zweitens gab es damals viele Konflikte, verursacht durch enorme Vermögensunterschiede und verschiedene Wertvorstellungen. In den 1930ern waren das etwa der Kommunismus und der Faschismus. So ähnlich ist das heute auch, Stichwort linker und rechter Populismus. Und dann herrscht drittens auch noch ein Konflikt zwischen Weltmächten. Damals waren das Amerika und Großbritannien gegen das Deutsche Reich und das aufstrebende japanische Kaiserreich. Heute werden sie auf eine ähnliche Art von China und Rußland herausgefordert. Solche Auseinandersetzungen werden meist nicht im Gerichtssaal gelöst, sondern im Kampf. Uns stehen schwere Zeiten bevor.“

Ray Dalio, US-amerikanischer Unternehmer und Hedgefonds-Manager, in der „FAZ“ vom 12. Juni





„Impfnebenwirkungen sind ein riesengroßes Tabuthema in der Ärzteschaft, obwohl viele die Nebenwirkungen beobachten. Gestandene Kollegen wollen mit dem Thema nichts zu tun haben, es ist ihnen zu heiß. Alles, was mit der Impfung zu tun hat, ist emotional aufgeheizt.“

Bernhard Schieffer, Klinikdirektor der Kardiologie in Marburg, auf „Spiegel Online“ am 12. Juni