© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/22 / 17. Juni 2022

Meldungen

IS-Ableger soll Terrorakt in Nigeria begangen haben

Abuja. Die Westafrikanische Provinz des Islamischen Staates (ISWAP) ist nach Angaben der Zeitung Nigerian Tribune für den Anschlag auf die katholische Kirche St. Francis in der Großstadt Owo verantwortlich, bei dem am Pfingstsonntag mindestens 38 Menschen ums Leben kamen und Dutzende schwer verletzt wurden. Innenminister Rauf Aregbesola und der Generalinspekteur der Polizei, Alkali Baba Usman, hatten zuvor erklärt, daß die Sicherheitsbehörden die Täter aufgespürt hätten. Zudem wies Aregbesola darauf hin, daß der Angriff „keine ethnisch-religiöse Verbindung“ habe, da die „Aktivitäten der Gruppe nichts mit einer echten Religion“ zu tun hätten, so das Blatt. Kurz zuvor hatte der Bischof der Diözese Ondo, Jude Arogundade, die Namen der 38 Gläubigen bekanntgegeben, die bei dem Terrorakt im Bundesstaat Ondo ihr Leben verloren haben. Angaben der Zeitung Vanguard zufolge waren sich die Kirche und die Regierung des Bundesstaates nicht über die Zahl der Todesopfer einig. Vor dem Hintergrund der Gewalttat hat der Präsident der Pan-Yoruba-Organisation Oodua Peoples Congress (OPC), Prinz Ogboni Osibote einem Bericht der Daily Post zufolge erklärt, daß die Sicherheitskräfte im Kampf gegen „marodierende Hirten und andere Kriminelle“ im Bundesstaat Ondo verstärkt worden seien. „Der OPC ist für die Yoruba und wurde gegründet, um die Interessen der Yoruba zu schützen. Aber die Politiker bereiten uns eine Menge Probleme. Die Verantwortlichen in der Regierung wußten, was vor sich ging. Sie wollten die Organisation aus eigenem Interesse destabilisieren, indem sie uns spalteten. Aber wir können nicht zulassen, daß unsere Leute getötet werden“, betonte Osibote. Die Yoruba machen 21 Prozent der nigerianischen Gesamtbevölkerung aus. Sie siedeln in den südwestlichen Bundesstaaten Oyo, Ogun, Lagos, Ondo, Osun, Ekiti und Kwara sowie in den Nachbarstaaten Benin, Ghana und Togo. (ctw)

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Macron muß um Mehrheit im Parlament bangen

PARIS. Frankreichs wiedergewählter Präsident Emmanuel Macron muß sich nach dem ersten Wahlgang der Parlamentswahlen um die Mehrheit für seine Partei La République en Marche! (REM) sorgen. 25,8 Prozent der Wähler gaben seinen Kandidaten die Stimme, womit er praktisch gleichauf ist mit seinem Herausforderer Jean-Luc Mélenchon (La France insoumise), dessen Wahlbündnis 25,7 Prozent auf sich vereinigen konnte. In der Prognose des Stichwahlverhaltens kann Macron laut dem französischen Meinungsforschungsinstitut Ifop allerdings mit 275 bis 310 Sitzen rechnen. Für eine Mehrheit braucht er 289 Sitze. Mélenchons Linksbündnis Nouvelle union populaire écologique et sociale (NUPES) kann dagegen mit 180 bis 210 Sitzen rechnen. Auf Platz drei dürften nach Sitzen, trotz 11,3 Prozent Stimmenanteil, die konservativen Republikaner mit 40 bis 60 zu erwartenden Abgeordneten kommen. Marine Le Pens Rassemblement National (RN) muß mit 18,7 Prozent der Wählerstimmen dagegen aufgrund nur 5 bis 25 erwartbarer Abgeordneter, um den Fraktionsstatus fürchten. Gänzlich leer ausgehen dürfte Éric Zemmours Reconquête!, die auf 4,2 Prozent der Stimmen kam. Marine Le Pen selbst hat gute Chancen auf den Wiedereinzug in die Nationalversammlung. (ftm)