© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/22 / 17. Juni 2022

Meldungen

400.000 Wohnungen pro Jahr unmöglich zu schaffen

DÜSSELDORF. Der im MDax notierte Großvermieter LEG Immobilien SE ist über die hohe Inflation und den drohenden Rückgang beim Wohnungsneubau besorgt. „Die Baukosten sind zuletzt um 14 Prozent gestiegen“, erklärte LEG-Chef Lars von Lackum in der Wirtschaftswoche. „Im Projektentwicklungsgeschäft haben wir auch aufgrund fehlender Baumaterialien und Fachkräfte sowie steigender energetischer Anforderungen und geringerer staatlicher Förderung bereits drastisch reduziert“, so der Immobilienmanager. „Wir haben mit 2,4 Prozent die niedrigste Leerstandsquote unserer 50jährigen Unternehmensgeschichte“, dennoch werde man weniger Wohnungen bauen können: „Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, 1.000 neue Einheiten ab 2026 zu bauen. Angesichts der Kostenentwicklung und der steigenden Zinsen trauen wir uns das nicht mehr zu. Im nächsten Jahr schaffen wir 500 Einheiten, mehr aber nicht“ prognostizierte der Chef der 2008 privatisierten ehemaligen Landesentwicklungsgesellschaft NRW. Die im Ampel-Koalitionsvertrag versprochenen 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr könne man sich daher „abschminken“: Seine Branche plane „mit mehreren Jahren Vorlauf. Den Einbruch bei den Neubauzahlen werden wir also erst in den nächsten Jahren sehen“, sagte von Lackum. (fis)

 ir.leg-se.com





U-Boote: ThyssenKrupp rettet MV Werften Wismar

KIEL. Der Rüstungskonzern ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) übernimmt die insolventen MV Werften Wismar. Man komme, um „dem Standort und den Menschen hier eine echte Perspektive zu geben. Schiffbau ist, woher wir kommen, und Schiffbau ist, wohin wir gehen wollen. Und das gemeinsam mit der Belegschaft – und zwar mit so vielen, wie uns möglich ist“, versprach TKMS-Chef Oliver Burkhard. Bislang wurden in Wismar Kreuzfahrtschiffe für den malaysisch-chinesischen Konzern Genting Hong Kong gebaut (JF 3/22). Künftig sollen U-Boote gefertigt werden. Entscheidend hierfür seien eine Beauftragung durch den Bund und daraus folgende Investitionen in die Ertüchtigung der einstigen Mathias-Thesen-Werft, so TKMS. Bei einem Hochlauf der Produktion im Jahr 2024 könnten rund 800 Mitarbeiter vorrangig aus der MV-Transfergesellschaft eingestellt werden. Bei zusätzlichem Auftragseingang im Überwasserbereich könnte sich diese Zahl auf über 1.500 erhöhen. „Mir ist jedoch auch bewußt, daß die Strecke bis zum Neustart für die Werft-Mitarbeiter lang ist“, so MV-Insolvenzverwalter Christoph Morgen. (fis)

 thyssenkrupp-marinesystems.com





Zahl der Woche 

Auf 8,6 Prozent ist die Inflation in den USA im Mai gestiegen – das war der höchste Wert seit Dezember 1981. Im April lag der Consumer Price Index bei 8,3 Prozent. Hauptpreistreiber waren Diesel/Heizöl (+106,7 Prozent), Benzin (+48,7), Erdgas (+30,2), Gebrauchtautos (+16,1), Neuwagen (+12,6), Strom (+12) und Lebensmitteleinkäufe (+11,9). Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics