© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/22 / 17. Juni 2022

Blick in die Medien
Beschwerde abgelehnt
Tobias Dahlbrügge

Tessa (vormals Markus) Ganserer ist laut Selbstzuschreibung „Transfrau“ und Bundestagsabgeordnete der Grünen auf einem Frauenquoten-Listenplatz. Dort macht „sie“ aggressiv Propaganda für die Dekonstruktion der beiden biologischen Geschlechter. Schon Anfang des Jahres hatte Alice Schwarzer in ihrer feministischen Zeitschrift Emma darauf hingewiesen, daß Ganserer „sowohl physisch als auch rechtlich“ ein Mann sei. Darauf gingen mehrere Beschwerden beim Presserat wegen „Trans-phobie“ ein. Die Emma wandte ein, daß es immerhin um „die Neudefinition von Geschlecht“ gehe und legte dar, daß es den Beschwerdeführern nur darum gehe, „eine wichtige gesellschaftliche Debatte zu verhindern und Berichterstattende, die ihren Blick auf die Problematik nicht teilen, mit dem Vorwurf der ‘Transphobie’ einzuschüchtern und von der Berichterstattung abzuhalten“.

Was sagen eigentlich die biologischen Frauen bei den Grünen zu antifeministischen Eskapaden?

Nun entschied der Presserat einstimmig, die Beschwerde abzuweisen und keine Rüge zu erteilen. Begründung: Es handele sich bei dem Beitrag um „eine zulässige journalistische Auseinandersetzung mit einem gesellschaftspolitisch brisanten Thema.“ Die Beschreibung von Ganserers geschlechtlichem Status ist zulässig, um „die dadurch ausgelöste politische Debatte nachvollziehen und darstellen zu können“.

Ganserer sorgte unterdessen bereits an anderer Stelle für weiteres Aufsehen. Im Podcast „Splitterfasernackt“, ein Interview-

format in einer Sauna, erklärte sie: „Seit meinem Coming-out war ich erst zweimal saunieren, weil mir schon allein der Gedanke, dort Ausgrenzung und Schlimmeres zu erfahren, Schweißperlen auf die Stirn treibt.“

Bild-Redakteurin Judith Sevinc Basad wunderte sich nicht zu Unrecht, was eine Transfrau mit Penis überhaupt in einer Frauensauna zu suchen habe. „Nicht Frauen, die das feststellen, sind das Problem, sondern rücksichtslose Ideologen wie Tessa Ganserer“, beschwerte sie sich. Was sagen eigentlich die biologischen Frauen bei den Grünen zu diesen antifeministischen Eskapaden? Eine beliebige Geschlechtsidentität auf wechselnden Wunsch führt immerhin Jahrzehnte feministischer Grünen-Politik ad absurdum.