© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/22 / 24. Juni 2022

Zitate

„Ich glaube, daß die öffentliche Debatte generell dazu neigt, alle Klimaänderungen als etwas Negatives zu betrachten, ohne darauf hinzuweisen, daß einige Klimaänderungen positive oder sogar natürliche Prozesse sind, die es schon immer gegeben hat. Das wärmere Klima in Europa ist heute für die Gesellschaft vorteilhafter als das typische Klima des 19. Jahrhunderts. (...) Ich befürchte, daß die starke Politisierung der Klimadebatte negative Folgen für die Grundlagenforschung hat, da einige Wissenschaftler naturgemäß skeptisch und kritisch sind. Daher zögern heute einige Wissenschaftler, Themen anzusprechen, die von manchen Universitäten und Geldgebern als kritisch für den UN-Klimarat IPCC angesehen werden könnten.“

Lennart Bengtsson, schwedischer Klimatologe und Meteorologe, in der „Welt“ vom 15. Juni





„Es wäre ein eklatanter Fehler, auf Industrieproduktion in Deutschland zu verzichten, nur um sich die eigene Klimabilanz schönzurechnen. (…) Und sich quasi vom Exportland zum Importland zu wandeln wäre ökonomischer Selbstmord. Es kann nicht sein, daß wir uns über einen industriellen Rückbau ökologisch gesundschrumpfen.“

Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes und Ex-SPD-Generalsekretärin, in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom 17. Juni





„Luisa Neubauer verkündete Anfang der Woche via Instagram, eine Pipeline sprengen zu wollen. Das alles sei nicht so gemeint gewesen und ohnehin Ironie, schließlich gäbe es die Pipeline ja noch gar nicht. Nein, Neubauers Post war keine Ironie, sondern ein Beitrag, der mit dem Mittel der Ironie spielt. Das ist ein feiner, aber entscheidender Unterschied. Der Ausdruck ‘Ironie’ kommt von dem altgriechischen eirōneía, also der Verstellung oder auch der Vortäuschung. Sie ermöglicht eindeutige Uneindeutigkeit und das unmißverständliche Bekenntnis mit mehrdeutigen Worten. Luisa Neubauer wird von ihren Anhängern ganz richtig verstanden werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir eine grüne RAF haßerfüllter und opferbereiter Klimaaktivisten erleben werden.“

Alexander Grau, Philosoph, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ am 18. Juni





„Mark my words: Die vollkommen abwegigen Forderungen nach Maskenpflicht und Kontakteinschränkungen werden im Herbst dazu führen, daß man in Deutschland nicht mehr wegen Inflation demonstrieren darf. Die Regeln machen ein Land im wirtschaftlichen Absturz deutlich kontrollierbarer.“

Julian Reichelt, ehemaliger Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, auf Twitter am 19. Juni





„Der Rassemblement National ist von einer Randbewegung zu einer wichtigen politischen Kraft in der französischen Politik geworden. Für Marine Le Pen ist dies eine Bestätigung ihrer jahrelangen Strategie, die von ihrem Vater Jean-Marie 1972 gegründete Partei zu ‘entdämonisieren’. Er gehörte in den vergangenen Jahren zu ihren Gegnern und warf seiner Tochter vor, sich gesellschaftlich zu weit in die Mitte und wirtschaftlich zu weit nach links zu bewegen. Doch Marine Le Pen ist nie von ihrer Überzeugung abgewichen, daß der Schlüssel zu ihrem Wahlerfolg die Arbeiter sind, die ‘Somewheres’ Frankreichs, die durch die Globalisierung an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden.“

Gavin Mortimer, Frankreich-Korrespondent, im britischen „Spectator“ am 20. Juni