© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/22 / 24. Juni 2022

Meldungen

Polizeigewerkschafter warnt vor Freibad-Banden 

BERLIN. Nach einer Massenschlägerei in einem Berliner Freibad hat der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, der Politik vorgeworfen, klare Aussagen über den Hintergrund der Täter zu verweigern. „Die Politik scheut die Debatte um die Täter-Klientel, die wir hier auch ganz offensichtlich sehen. Es sind junge Männer, nicht alle, aber die meisten mit einem Migrationshintergrund, die ganz offensichtlich diesen öffentlichen Raum für sich beanspruchen“, äußerte Wendt gegenüber Bild. Zudem kritisierte er die Badbetreiber. Jeder Diskotheken-Besitzer, der einen ordentlichen Türsteher habe, könne dafür sorgen, daß solches Klientel nicht reingelassen werde. Da könne nicht immer die Polizei kommen. „Die Polizei ist eine Strafverfolgungsbehörde und kein Bademeister-Club.“ Am vergangenen Sonntag war es in einem Sommerbad in Berlin-Steglitz zu einer Prügelei mit rund hundert Beteiligten gekommen. Laut Polizei sollen sich zunächst zwei Gruppen, bestehend aus vier und zehn Personen, im Spaß mit Wasserpistolen beschossen haben. Daraus wurde zunächst eine verbale, dann eine körperliche Auseinandersetzung. Als Sicherheitskräfte die Konfliktparteien trennen wollten, eskalierte die Situation. „Erst als insgesamt 13 Funkwagen sowie Teile einer Einsatzhundertschaft am Ort eintrafen, beruhigte sich die Lage“, sagte ein Polizeisprecher. Gegen vier Tatverdächtige zwischen 15 und 23 Jahren wird wegen besonders schweren Landfriedensbruchs ermittelt. (st)





Kulturbürgermeisterin: Dagen will antreten

DRESDEN. Die Buchhändlerin Susanne Dagen hat angekündigt, für das Amt der Dresdner Kulturbürgermeisterin zu kandidieren. Sie bringe eine fast 30jährige Erfahrungen in unabhängiger Kulturarbeit mit, setze sich für freien Diskurs und unideologische Kunstausübung ein, sagte Dagen, die derzeit stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Stadtrat der sächsischen Landeshauptstadt ist. Kultur könne Gräben schließen, Brücken bauen, sagte Dagen. Die Inhaberin des Buchhauses Loschwitz will zudem mehr Diskussionen, aber auch Konflikte ermöglichen. In Dresden steht nach der zweiten Runde der Oberbürgermeisterwahl am 10. Juli für den 11. August die Wahl der neuen Finanz-, Ordnungs-, Sozial-, Umwelt- und Kulturbürgermeister durch Oberbürgermeister und Stadtrat an. Dagen werden allerdings kaum Chancen eingeräumt, da sich CDU, Grüne, Linke und SPD im Vorfeld auf die Besetzung der Posten geeinigt haben. Bleibt es bei den Absprachen, wird die amtierende Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) ihren Posten behalten. (pl)