© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/22 / 24. Juni 2022

Meldungen

Nutzer schalten ab: zu viele schlechte Nachrichten

BERLIN. Deutsche Internetnutzer sind nachrichtenmüde geworden. Zunehmend mehr Menschen schränken ihren Nachrichtenkonsum ein, unter anderem weil Nachrichten schlechte Laune machten und sie erschöpften. Weiter nannten viele einen Überdruß an Themen mit Corona-Bezug als Grund, schreibt der „Digital News Report“ des „Reuters Institute“. Junge Menschen würden zudem den Nutzen und die persönliche Relevanz der Nachrichten anzweifeln und fürchten Streitigkeiten als Folge des Nachrichtenkonsums. Der Report bestätigt, daß sie sich viel eher über digitale Kanäle als über das Fernsehen informieren. Vor allem junge Leute konsumierten Nachrichten über soziale Netzwerke und nutzten dafür vorrangig die Kanäle der klassischen Nachrichtenangebote. 57 Prozent aller Befragten geben an, sie seien „sehr oder überaus an Nachrichten interessiert“, das sind zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Der Anteil der Befragten, die mindestens einmal in der Woche Nachrichten konsumierten, liegt derweil unverändert bei 92 Prozent. Auch sagten mehr Befragte, sie seien bereit, für Nachrichtendienste Geld zu zahlen. 14 Prozent der Teilnehmer konsumierten bereits gebührenpflichtige Nachrichten. Das sind fünf Prozent mehr als 2021. Die Studie basiert auf 93.432 Befragten aus 46 Ländern. (mp)





Protest per Corona-App unterbunden 

PEKING. Chinas Regierung hat offenbar erwartete Proteste gegen das Einfrieren von Guthaben auf drei Banken mit Hilfe der Corona-App des Landes unterbunden. „Sie legen uns digitale Handschellen an“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen der Bankkunden. Kunden, die, wie aufgrund der chinesischen Covid-Maßnahmen gefordert, ihre Reisepläne online meldeten, um zu der Demonstration zu fahren, wurden die Covid-Ampeln rot geschaltet. In anderen Fällen stellten sich Gesundheitspässe auf rot, nachdem sich die Bürger am Ort der geplanten Proteste erstmalig mit der Covid-App auswiesen. In vielen Provinzen Chinas gilt eine grüne Ampel der Covid-App als Voraussetzung für den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Restaurants und Einkaufszentren. Die von Reuters angefragten chinesischen Behörden äußerten sich nicht zu den Vorgängen. Über 200 Chinesen, die hofften durch die Proteste wieder an ihre Guthaben zu kommen, sammelten sich in einer WeChat-Gruppe und berichteten von den App-Sperren. Die Gelder sind seit bald drei Monaten eingefroren. Offiziell heißt es, Wartungsarbeiten an den drei Banken seien Schuld an der Sperrung. (mp)





Aufgelesen

„Das ist doch der gleiche Bullshit wie damals auf dem Schulhof, daß irgend jemand dir vorschreiben will, wie man Spaß zu haben hat. Im Kliemannsland wirst du so akzeptiert wie du bist. Aber da gibt’s diesen einen Teil in der woken linken Szene, der das einfach nicht akzeptieren kann, weil dieser Teil der Bubble gar nichts akzeptieren kann.“

Fynn Kliemann, Youtuber und Blogger