© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/22 / 01. Juli 2022

Aufgeschnappt
Ermittlungen unter Vorhalt
Matthias Bäkermann

Die Tat im Regensburger Donaupark ist bereits über 19 Monate her. Eine 27jährige wurde unter Vorhalt eines Revolvers vom Fahrrad gezwungen und vergewaltigt – von einem mittelgroßen, etwa 20 bis 35 Jahre alten Mann „mit dunkler Hautfarbe und schwarzem krausen Haar“. Drei andere weibliche Opfer von Übergriffen beschrieben den Täter genauso. Die Polizei ermittelte, lobte gar 3.000 Euro Belohnung aus, doch selbst ein DNA-Reihentest im Februar 2021 ergab keinen Treffer. Da damals wegen des Täterprofils nur 200 schwarze Männer zur Speichelprobe gebeten wurden, erhob sich erster Unmut, linke Lobbygruppen witterten „Racial Profiling“. Nach einer aktuellen, den Täterkreis altersmäßig bis 50 Jahre ausweitenden DNA-Überprüfung, die gerichtlich angeordnet wurde, fällt das Ergebnis abermals ernüchternd aus. Zudem mache sich „Kritik und Unwohlsein“ breit, so die Mittelbayerische Zeitung vergangene Woche, weil wieder „wahllos Dunkelhäutige in ganz Regensburg angeschrieben wurden“. Da nur ein Teil der 500 Männer überhaupt reagierte, und 137 Ladungen wegen falscher Adressen gar nicht zustellbar waren, „wird die Ermittlung wohl noch eine Weile dauern“, räumt Polizeisprecher Florian Beck kleinlaut ein.