© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/22 / 01. Juli 2022

Zitate

„Bei all der Diskussion rund um das ‘Frieren für den Frieden’ wird eins vergessen: Es geht nicht so sehr um die Haushalte. Die werden wir wahrscheinlich auch im Winter noch abdecken können (...). Aber es geht darum, daß dann, nach dem deutschen Recht, die Industrie abgeschaltet wird. Und das sind immerhin 50 Prozent des Gasverbrauches. Das heißt, wir reden über sechs Millionen Arbeitsplätze. Die sind dann nicht mal für sechs Wochen wie bei Corona weg, sondern die sind für Jahre weg.“

Fritz Vahrenholt, ehemaliger SPD-Umweltsenator in Hamburg, beim österreichischen Sender „Servus TV“ am 23. Juni





„Der grünen Kampfbrigade fällt das Paradoxe ihres Tun nicht auf. Sie fordert Toleranz und Gleichberchtigung für Minderheiten, begegnet aber allen Einwänden mit Intoleranz. Wer (...) zu widersprechen wagt, ist eine Kartoffel oder ein Menschenfeind. Das ist die Sprache von Kulturrevolutionären und nicht von Politikern, die eine Gesellschaft auf dem langen Weg der Veränderung mitnehmen wollen.“

Eric Gujer, Chefredakteur der „Neuen Zürcher Zeitung“, in der „NZZ“ 24. Juni





„Indem wir uns unermüdlich auf die Kommerzialisierung der Universitäten konzentrieren, indem wir von Studenten als Konsumenten sprechen, haben wir ein Klima geschaffen, in dem zunehmend die Forderungen der Studenten und nicht die der Akademiker unsere intellektuelle Kultur prägen. Fast alle Veränderungen, die der Hochschulbildung aus überwiegend politischen Gründen auferlegt werden – die Entkolonialisierung der Leselisten, die Auferlegung ideologischer Lackmustests wie ‘Diversity-Erklärungen’ bei der Bewerbung um Stellen oder Stipendien, Entscheidungen darüber, wer auf dem Campus spricht und arbeitet und wer nicht (...) –, werden nun oft im Namen der ‘Zufriedenheit der Studenten’ vorgenommen.“

Matthew Godwin, Professor für Politikwissenschaften an der University of Kent, auf dem britischen Blog „unherd“ am 24. Juni





„Kein Land in Lateinamerika beteiligt sich an den Sanktionen gegen Rußland, auch kein Land aus Afrika. In Asien sind es lediglich Japan, Südkorea und Taiwan. In Deutschland glauben viele, die meisten Länder stünden auf seiten der Ukraine. In Wahrheit entsteht ein antiwestlicher Block, so mächtig wie es ihn in der Geschichte noch nie gegeben hat.“

Stefan Aust, Herausgeber der „Welt“, in der „Welt am Sonntag“ vom 26. Juni





„Wir haben es mit einer seit dem Zweiten Weltkrieg beispiellosen Situation zu tun. Es ist eine Kombination aus hoher Inflation, die eine Straffung der Geldpolitik erfordert, und Verwundbarkeiten im Finanzsystem, wie etwa der sehr hohen Verschuldung und jahrelang stark gestiegenen Immobilienpreisen. In der Vergangenheit gab es Phasen hoher Inflation wie in den 1970er Jahren, die zu Rezessionen geführt haben, und es gab Krisen im Finanzsystem, die die gleiche Wirkung hatten. Aber daß beides gleichzeitig stattfand, gab es nicht.“

Claudio Borio, Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel, im „Handelsblatt“ am 27. Juni





„Masken tragen und Abstand halten ist gegenwärtig nicht notwendig. Es gibt keine Anzeichen für eine Überlastung des Gesundheitswesens, und das schiebt außerdem nur die Infektionen nach hinten. Verhindern wird man sie sowieso nicht.“

Klaus Stöhr, Epidemiologe, in der „Frankfurter Rundschau“ am 27. Juni