© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/22 / 01. Juli 2022

Meldungen

„Kenne Energiezuteilung noch aus DDR-Zeiten“

ORANIENBURG. Der Spezialfolienhersteller Orafol hat vor den drastischen Folgen eines Erdgasnotstands gewarnt. „Wir benötigen 32.000 Kubikmeter Gas pro Tag. Zum Vergleich: Ein Einfamilienhaus braucht 2.000 Kubikmeter im Jahr“, erklärte Holger Loclair, Chef des größten brandenburgischen Familienunternehmens, im Handelsblatt. Sobald die Bundesnetzagentur sein Werk vom Gasnetz nehme, käme es zu einem Totalausfall der Produktion: Orafol brauche „Gas in zusammenhängenden Blöcken von drei bis vier Tagen. Jeden Tag ein paar Stunden, das ginge nicht“, warnte Loclair. Die einzige Alternative sei die Umstellung auf Flüssiggas (LNG). Er verstehe auch nicht, warum Deutschland weiter am Atomausstieg festhalte: „Ich kenne das Thema Energiezuteilungen ja noch aus der damaligen DDR“, so Loclair, „da hieß es: von morgens um neun bis nachmittags um 16 Uhr habt ihr Strom. Nur in dieser Zeit konnten wir produzieren.“ Da kostengünstiges Gas aus Rußland nun fehle, werde die deutlich günstigere Produktion in den sechs amerikanischen Orafol-Standorten ausgebaut: „In zwei Jahren werden wir in den USA komplett autark arbeiten.“ (fis)

 www.orafol.com





„Befeuert die Inflation und senkt den Lebensstandard“

MÜNCHEN. Der Ökonom Hans-Werner Sinn hat die deutsche Energiewende scharf kritisiert. „Wenn die grüne Energie billiger wäre, dann würden die Menschen sie von ganz allein wählen. Tatsächlich muß der Staat sie erzwingen, indem er konventionelle Energien verbietet oder künstlich verteuert“, schrieb der frühere Chef des Ifo-Institus in der Bild am Sonntag. „Das befeuert die Inflation und senkt den materiellen Lebensstandard.“ Das vom EU-Parlament beschlossene Verbrennungsmotorenverbot (JF 25/22) helfe der Umwelt nicht: „Damit das hierzulande nicht mehr verbrannte Erdöl zu einer Entlastung der Atmosphäre führt, müßte es Europa auf seinem Territorium lagern und versiegeln – ein absurder und teurer Gedanke“, so der 74jährige. Da Deutschland zugleich aus Kohle- und Atomkraft aussteigt, sollen Gaskraftwerke diese ersetzen. Doch das vergrößere zusammen mit den E-Autos „die Abhängigkeit von Rußland“. (fis)

 www.hanswernersinn.de





Zahl der Woche

Mit 2,3 Millionen verkauften Autos war Toyota 2021 in den USA der erfolgreichste Fahrzeugkonzern – der Absatz lag 10,4 Prozent über dem Vorjahr. Es folgten General Motors (2,2 Millionen Stück/-13,2 Prozent) und Ford (1,9 Millionen). Die VW-Gruppe kam mit 641.000 Verkäufen auf Rang 8, BMW (367.000) auf Rang 10 und Mercedes (330.000) auf Rang 12. Der Börsen-Champion Tesla (302.000) kam auf Platz 13. Meistverkauftes Modell war der Ford-Pickup der F-Serie (726.000). Beliebteste deutsche Pkws waren die SUVs VW Tiguan L (110.000), BMW X3 (76.000) und der große VW Atlas (72.000). Quelle: Carsalesbase.com