© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/22 / 01. Juli 2022

Meldungen

Kulturstiftung gibt Kolonial-Exponate zurück 

BERLIN. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat die Rückgabe von Exponaten des Ethnologischen Museums in Berlin an Kamerun, Namibia und Tansania in die Wege geleitet. Der Stiftungsrat, dem Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) vorsitzt, habe SPK-Präsident Hermann Parzinger dazu befugt, entsprechende Vereinbarungen zu treffen, teilte die Stiftung am Montag mit. Zu den Objekten gehört unter anderem die sogenannte Ngonnso, eine Holzskulptur des kamerunischen Stammes Nso. Sie wird dort als Muttergottheit betrachtet. Die Figur sei 1903 als Teil einer Schenkung von Kolonialoffizier Curt von Pavel in die Sammlung des Ethnologischen Museums nach Berlin gekommen. Sie gelangte wohl nicht durch Plünderung in deutschen Besitz. Dennoch sei laut Stiftung Pavels Aufenthalt dort „Ausdruck ungleicher Machtverhältnisse“ und „struktureller, kolonialer Gewalt“ gewesen. Der Stamm aus dem Nordwesten Kameruns fordert das Abbild seiner Gottheit seit Jahren zurück. Überdies sollen 23 Exponate des Ethnologischen Museums in Namibia verbleiben. Die besagten Objekte wurden Ende Mai zu Forschungszwecken in das südwestafrikanische Land geschickt (JF 23/22). „Es handelt sich um sehr frühe Stücke, von denen in Namibia selbst wegen der gewaltsamen Kolonialisierung keine Vergleichsobjekte mehr erhalten sind“, sagte Parzinger. Auch Tansania soll Objekte zurückerhalten. Es gehe unter anderem um Beute aus dem Maji-Maji-Krieg 1905 bis 1907 im damaligen Deutsch-Ostafrika. Anfang des Jahres hatte Roth gemeinsam mit Vertretern deutscher Museen bereits die Rückgabe von Benin-Bronzen an Nigeria angekündigt. Die „Verbrechen der Kolonialzeit“ seien ein „weißer Fleck in unserer Erinnerungskultur und bis heute nicht im allgemeinen Bewußtsein verankert“, sagte die Grünen-Politikerin im Januar. (zit)

 www.preussischer-kulturbesitz.de





Theodor-Wolff-Preis für genderkritischen Text 

BERLIN. Für einen kritischen Artikel zur Gendersprache hat der Journalist Ingo Meyer (58) den Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie „Meinung“ erhalten. Die Auszeichnung wird vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger verliehen. Der Schlußredakteur der Berliner Zeitung wurde am 22. Juni für seinen im Mai vorigen Jahres erschienenen Beitrag „Das Märchen vom Gendersterntaler“ geehrt. Nach deren Angaben beschreibt Meyer darin, wie das Gendern die deutsche Sprache beschädigt und mitunter klare Aussagen unklar macht. Die Jury spricht von einem hinreißenden, mutigen Text gegen den Mainstream. Der Autor beleuchte ohne jede Polemik die Genderfrage, ein „Thema, über das gerade in jeder Redaktion hitzig diskutiert“ werde. Meyer beschreibe mit der Kraft des Arguments und der Kompetenz den „Übereifer in der Diskussion, der zu Absurditäten in der Sprache führt“. (idea/JF)

 www.bdzv.de





Sprachpranger

24h e-competition 

Langstreckenwettbewerb des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) für Serienelektroautos auf dem Hockenheimring im Rhein-Neckar-Kreis in Baden