© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/22 / 01. Juli 2022

Leserbriefe

Zu: „Kreatives aus Köln“ von Martin Wagener, JF 26/22

Agitation und Propaganda

Seit langer Zeit beobachte ich die Übergriffe unseres Staates, der ein demokratischer Staat, ein Staat des Rechtes sein will, wie er seit Jahren dieses Recht beugt, wie er es für seine Zwecke zur Unterdrückung der Demokratie nutzt. Als Absicherung dient ihm der von ihm geschaffene Verfassungsschutz und die Innenministerin. Die Vorgehensweise wurde schon von Václav Havel im Essay „Versuch, in der Wahrheit zu leben“ (Reinbek 2018) beschrieben. Dort findet sich die Blaupause für die heutige Zerstörung unserer Demokratie. Als wäre all das vorbereitet und unterstützt worden von jener Vertreterin, die ehemals in der DDR – in der ja „nicht alles schlecht“ war –, für Agitation und Propaganda zuständig war. Diese Ausbildung war wirklich vorbildlich und zeigt erst heute, zeitversetzt, ihre volle Wirkung. Wenn Václav Havel recht behalten sollte, woran ich keinen Zweifel habe, stehen uns noch nicht vorstellbare Einschränkungen unserer Meinungsfreiheit bevor. Bestimmt werden diese „verbrämt“ mit der Entschuldigung, das sei nötig, um die noch immer politisch Benachteiligten zu retten und auf den Weg unseres Erfolges (welcher das auch immer sei) zu führen.

Jürgen Rieger, Weikersheim






Zur Meldung: „Polizeigewerkschafter warnt vor Freibad-Banden“, JF 26/22

Ein neuer Dreißigjähriger Krieg

Es ist sehr schlimm, daß die eigenen Kinder nur noch mit Gefahr ins Schwimmbad gehen können. Diese Schwimmbäder werden von deutschen Steuerzahlern unterhalten und stehen allen Badegästen zur Verfügung. Dieses Gastrecht, auch für Nichtsteuerzahler, wird von Gruppen offensichtlich bewußt mißbraucht, um mit Terror einen Freiraum zu bekommen, der, mit Planung, zu einem großen Problem in Deutschland werden wird. Diese Auseinandersetzungen zwischen alteingesessenen Deutschen und Zugewanderten, die ausschließlich in ihrer eigenen Welt leben wollen und dies radikal durchzusetzen versuchen, wird sicher in nicht ferner Zukunft zu einem Bürgerkrieg führen, der durchaus einem dreißigjährigen Krieg ähneln wird, den wir Alteingesessenen verlieren werden, denn wir haben dann nicht mehr die Jugend, die stark genug und historisch fähig wäre, unser Land zu schützen.

Heinrich Willbränder, Windhagen






Zu: „Lieber unter sich bleiben“ von Björn Harms, JF 26/22

Wo bleibt der Verfassungsschutz?

Es bewahrheitet sich immer wieder, was der amerikanische Journalist Bruce Bawer einmal über die europäische Elite und deren Kenntnis des Islams geschrieben hat: „Sie sind Analphabeten.“ Zunächst war und ist es immer noch weltweit natürlich, daß Einwanderer sich innerhalb ihrer Ethnie bewegen. Hinzu tritt der Zusammenhalt, den eine Konfession oder Religion bietet. Was nun die Türken angeht, so sind sie überwiegend Muslime, und wenn es dann um die Heirat geht, so greift die Scharia, das islamische Gesetzeswerk. Dieses bestimmt das gesamtes Leben, auch wenn sich nicht alle daran halten.

Fußend auf Sure 60,10 ist es einer Muslima unter allen Umständen nicht erlaubt, einen Mann anderen Glaubens zu heiraten. Der Mann dagegen hat das Recht, jüdische und christliche Frauen zu ehelichen. Die Konsequenzen sind daher klar und damit einer wirklichen Integration der Muslime unüberwindliche Grenzen gesetzt. Wenn dann muslimische Frauen dennoch ausbrechen, so ist oftmals der sogenannte „Ehrenmord“ die Folge. 

Auch wenn sich in Deutschland bis in die jüngste Vergangenheit hinein vor allem die katholische Kirche gegen „Mischehen“ wandte, so gibt das Neue Testament dafür keine Begründung, d.h. daß eine solche Argumentation für Christen keine Anhaltspunkte bietet. Insofern wird auch einmal mehr die Behauptung des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland, obsolet. Wie kann eine Religion bei uns beheimatet sein und anerkannt werden, die ihren Frauen eine Eheschließung mit Männern außerhalb ihrer selbst verbietet? Wohlgemerkt: Es geht dabei nicht um eine bloße Meinung, sondern um eine zentrale Aussage des verpflichtenden Glaubensdokumentes, eben der Scharia. Man kann diese damit wohl als mit dem Grundgesetz nicht vereinbar bezeichnen. Wo bleibt da der Verfassungsschutz, der doch ansonsten jede Vereinigung aufspürt, die auch nur den geringsten Verdacht einer Verfassungsfeindlichkeit aufkommen läßt?

Prof. em. Dr. Dr. h.c. Karl-Heinz Kuhlmann, Bohmte






Zum Leserbrief: „Die Baustelle besser ausleuchten“ von Dr. med. dent. Hans-Werner Kusch, JF 26/22

Nur mit dem Kopf geschüttelt

In diesem Leserbrief ist eine überhebliche Grundeinstellung zu erkennen. Man kann nur mit dem Kopf schütteln. Ich bin auch AfD-Mitglied und habe bei den Querdenkern mitdemonstriert. Laut des Leserbriefschreibers bin ich ein „schräger Zeitgenosse“. In unserer Stadt gibt es einen Mediziner, der sich überhaupt nicht hat impfen lassen, geschweige denn „natürlich viermal“. Sich viermal impfen zu lassen ist keineswegs „natürlich“.

Kaj Vogt, Freiberg






Zur Meldung: „400.000 Wohnungen pro Jahr unmöglich zu schaffen“, JF 25/22

Das Gästebuch kontrollieren

Die benötigte Wohnungskapazität wäre zu schaffen, würde man die Leute, die auf den einsamen Kanzlerinnenbeschluß vom Sommer 2015 ins Land kamen, wieder in ihr Heimatland verabschieden. Frau Merkels Gäste hätten sich dann genug ausgetobt und die Wohnungen wären wieder an Zahl und Preis erschwinglich für die deutsche Bevölkerung.

Karl M. Hemmersbach, Köln






Zu: „Die Lärmtrompeten des Nichts“ von Eberhard Straub, JF 25/22

Eine philosophische Sternstunde

Dieser Aufsatz war eine philosophische Sternstunde. Mit der heute fehlenden Besonnenheit ist die Gegenwart perfekt beschrieben. Schön, daß die JF so hervorragende Autoren immer wieder zu Wort kommen läßt. Wegen der Besonnenheit schaue ich mir nur noch Nachrichten und politische Sendungen im Schweizer Fernsehen an. Eine Besonnenheit, die ich im westdeutschen „DDR-Fernsehen“ schon lange vermisse.

Klaus Dieter Sauerbrey, Neukirchen-Vluyn




Schlag nach bei Shakespeare

Das ganze wichtigtuerische Verhalten der Menschen hat William Shakespeare schon vor 400 Jahren in seinem Lustspiel „Viel Lärm um Nichts“ angeprangert. Damals nur als Karikatur menschlicher Eigenschaften aufgezeigt, läuft heute, durch die Medien und das Internet befeuert, diese ganze Selbsdarsellung und Wichtigtuerei der Menschen vollkommen aus dem Ruder. Durch die Massenmedien haben die linken, rot-grünen Gutmenschen ein bösartiges Machtmittel entdeckt, um den Zeitgeist dieser Republik zu befeuern. Ich betrachte die sozialen Netzwerke schon lange als asozial, weil es hierdurch leicht geworden ist, einem anderen den Beruf, das Leben und die Zukunft zu zerstören. Bösartiger und hinterhältiger Dorfklatsch, nur diesmal weltweit. Man muß ja nichts beweisen, Gerüchte und Unwahrheiten in die Welt gesetzt, haben ihr Eigenleben. Ich sehe dann immer das Bild von A. Paul Weber „Das Gerücht“ vor mir. Nach Substanz und Inhalt fragt dann niemand mehr, man konnte sich ja mal wieder mit einer abstrusen Meinung wichtig machen, die von allen Gleichgesinnten noch beklatscht wurde. Einen großen Teil der Schuld sehe ich bei der Regierung, die diese NGOs und politisch organisierten Gruppen mit Millionen noch unterstützt, hierzu braucht sich jeder nur noch das passende Schild umzuhängen, dann fließt das Geld. Was sollen dann noch Inhalte. Man muß dann nur noch laut genug schreien. Traurig, eine wirklich dekadente Republik!

Volker Krause, Arnsberg






Zur Meldung: „Weiter Widerstand gegen Frauenquote in der CDU“, JF 24/22

Lösung: Gender-Mainstreaming

Bei näherer Betrachtung eigentlich kein Problem. Dann müssen sich halt Männer gendergerecht als Frauen outen. Geht ja alles heutzutage. Besser wäre allerdings, die CDU würde endlich selbständig und nabelte sich – um Wählerstimmen abzufangen – vom Hinterherlaufen der Grünen ab. Eine Quote ist wohl die dämlichste Idee, wie sich sehr gut bei den Grünen und Roten in der Ampelregierung verfolgen läßt. Wenn Qualität und Fachkompetenz nicht mehr den Ausschlag geben, empfiehlt sich, den Laden am besten gleich dichtzumachen. Auf dem besten Weg dazu in der Wählergunst ist man ja.

Armin Steinmeier, Neuried/München






Zu: „Nur noch 13 Jahre Galgenfrist?“ von Paul Leonhard, JF 25/22

Große Fehlentscheidungen

Wenn ich lese, daß die EU nur auf 7,3 Prozent der gesamten CO2-Emissioen kommt, frage ich mich allen Ernstes, was das beschlossene „Aus“ für den Verbrenner global überhaupt bewirken kann, außer daß ein weiterer wichtiger Industriezweig in der EU und insbesondere in Deutschland vernichtet wird und wir mehr und mehr zu einem unterentwickelten Land degenerieren werden. Ganz abgesehen davon, daß auch viele namhafte Wissenschaftler (die in den Leitmedien leider nicht zu Wort kommen) das Dogma der „menschengemachten Klimaerwärmung“ als eine politische Erpressung betrachten. Ich gehe noch weiter und sehe in diesem Dogma eine gezielte Maßnahme zum wirtschaftlichen Suizid einiger EU-Länder, Schwerpunkt Deutschland. 

Welche Interessen stecken dahinter? Der Entschluß zum abrupten Ausstieg aus der Kernenergie war schon eine der großen Fehlentscheidungen. Andere Länder fördern diese Energiequelle und forschen weiter für eine rückstandsfreie Nutzung. Wir haben uns, seinerzeit mal führend, aus dieser Technologie verabschiedet. Stattdessen wollen wir unser Land mit Windrädern „verspargeln“. Und woher kommt die wichtige Grundlast? Noch aus Gas- und Kohlekraftwerken. Nun, nachdem das Gas knapp und unbezahlbar wird, sollen Kohlekraftwerke weiterlaufen. Vielleicht kaufen wir ja dann noch teures Frackinggas aus den USA. Fracking in Deutschland wollen wir ja nicht, obwohl durch dieses Verfahren unser Gasbedarf aus eigenen Quellen für Jahrzehnte gedeckt wäre und wir unabhängig von irgendwelchen Despoten in der Welt würden. Unsere Regierung müßte sofort, d.h. heute noch, die Entscheidung treffen, die noch bestehenden AKWs weiterlaufen zu lassen (wenn technisch möglich). 

Will Deutschland tatsächlich wieder einmal einen „Sonderweg“ beschreiten und sich dabei wirtschaftlich ruinieren? Nochmal zum CO2-Dogma: Wieviel CO2-Emissionen verursacht der wahnsinnige Krieg Rußlands in der Ukraine? Er wird vielen Menschen weltweit Hunger bringen. Gleichwohl müssen wir bedenken, daß die Weltbevölkerung jährlich um circa 80 Millionen Menschen wächst, insbesondere in Regionen, die schon heute nicht genug für ihre Ernährung produzieren können. Fazit: Umweltschutz ja, wo immer es sinnvoll möglich ist, aber hören wir doch auf, aus alten bewährten Technologien auszusteigen. Wir müssen unsere Lebensgrundlagen erhalten.

Manfred Rommel, Schwerte






Zu: „ʻHier sind wir Volksparteiʼ“ von Hinrich Rohbohm, JF 24/22

Es ist wirklich zum Heulen

Wenn man sich klarmacht, daß Deutschland von einer stabilen bürgerlichen Regierung aus CDU/CSU, AfD und FDP geführt sein könnte (zusammen 47 Prozent), kriegt man feuchte Augen ...

Michael Gies, Bamberg






Zu: „Kontroverses aus dem Kollektiv“ von Regina Bärthel, JF 24/22

Enttäuschender Documenta-Bericht

Der Beitrag hat auf bedauerliche Weise das Niveau der üblichen Berichterstattung, die im Vorfeld der Documenta die Nachrichten prägten. Lese ich deshalb die JF? Leider werden auch die üblichen falschen Klischees bemüht. Schon der erste Satz ist ein Ärgernis. Da wird behauptet, die Documenta zeige, „was die Kunstwelt zur Zeit bewegt“. Dem entspricht auch der Satz „Der Postkolonialismus ist längst in der Kunstszene angekommen“. Richtig müßte es heißen. Die Documenta ist ein Abbild linker Kulturhegemonie, die dem unbedarften Kunsttouristen die üblichen Lieblingsthemen wie Rassismus, Postkolonialismus, Teilhabe etc. als ästhetische Lehrstunde zuteil werden läßt. Zur Information: 99,9 Prozent der Künstler weltweit arbeiten überhaupt nicht mit und an diesen Themen. Da werden Aktivisten und Künstler aus den letzten Ecken der Welt angekarrt, „um zu beweisen“, daß die europäische Kunsttradition ausgedient habe. Kein Künstler, soweit ich das überblicke, kommt aus Deutschland. Das Geld natürlich ausschließlich. 

Anstatt zum wiederholten Male die Antisemitismusfrage aufzuwärmen, wünschte ich mir in der JUNGEN FREIHEIT eine kritische rechte Sichtweise auf den öffentlichen, subventionierten Kunstbetrieb. Diese Art von Inbeschlagnahme der Kunst für linken Kulturkampf verdient eine klare Abgrenzung. Nicht „Kontroverses aus dem Kollektiv“ muß es heißen, sondern „Kontroverses von der jungen freiheit“.

Thomas Fiebig, Leipzig