© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/22 / 08. Juli 2022

Meldungen

Schwelende Debatte um einen Nato-Beitritt 

DUBLIN. Nachdem Schweden und Finnland unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ukraine einen Mitgliedsantrag bei der Nato gestellt haben, läuft nun auch in der Republik Irland die Debatte um eine mögliche Aufgabe des Status der militärischen Neutralität. In der vergangenen Woche erklärte Irlands Ministerpräsident Micheal Martin am Rande des EuroAtlantic Dinner der EU und Nato in Madrid seine Position, wonach eine Aufgabe dieses Status eine Volksabstimmung juristisch nicht erforderlich mache, aber politisch notwendig sei. „Es gibt positives an der Neutralität Irlands – wir sind nicht politisch neutral – und die Neutralität zu ändern ist offensichtlich etwas, das es erforderlich macht, das Volk mitreden zu lassen.“ Innenpolitisch ist die Debatte um die irische Neutralität schon länger am Schwelen, da das Land bereits seit 20 Jahren der US-Army den an seiner Westküste gelegenen Flughafen Shannon für Zwischenlandungen unter anderem auch nach Afghanistan und den Irak zur Verfügung gestellt hat. (dk)





Lukaschenko bandelt weiter mit Moskau  an

MINSK. Der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat zugegeben, daß seine Regierung gemeinsam mit Moskau Krieg gegen die Ukraine führt. „Unsere Beteiligung an der Spezialoperation wurde schon früh getroffen“, sagte der 67jährige bei einem Auftritt zum Unabhängigkeitstag am 3. Juli in der Hauptstadt Minsk. Mit der Aussage, daß die Republik Belarus und Rußland eine gemeinsame Armee hätten, bestätigte er indirekt Einschätzungen internationaler Beobachter, daß die Zehntausende Mann starken russischen Truppenkontingente, die Moskau zu Jahresbeginn in Weißrußland stationiert hatte, auf Dauer vorgesehen sind. Weißrußland baue, so Lukaschenko, „gemeinsam mit Rußland einen mächtigen, unabhängigen Staat, den Unionsstaat“. Kremlchef Putin hatte Ende Juni angekündigt, in Weißrußland demnächst das atomwaffenfähige Raketensystem Iskander-M zu stationieren. (ru)





Amokläufer tötet drei Menschen in Kopenhagen

KOPENHAGEN. In Dänemark hat ein Mann während eines Amoklaufs drei Menschen getötet. Bei seiner Attacke in einem Einkaufszentrum im Kopenhagener Süden erschoß der 22jährige Däne zwei Jugendliche sowie einen Mann und verletzte mindestens vier weitere Personen schwer, wie die dänische Zeitung Berlingske berichtete. Als die Polizei ihn verhaftete, trug der Schütze Gewehr und Messer bei sich. „Wir gehen davon aus, daß es sich um zufällige Opfer handelt. Der Angriff ist weder geschlechtsspezifisch noch anderweitig motiviert“, erläuterten die dänischen Behörden den Ermittlungsstand. Der Täter wurde inzwischen vorläufig in eine Psychiatrie eingewiesen. Die Staatsanwaltschaft geht nun wegen dreifachen Mordes und versuchten Mordes in sieben Fällen gegen ihn vor. Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (Sozialdemokraten) zeigte sich erschüttert über den Amoklauf. „Unser Appell ist, daß wir heute als Land und als Volk zusammenstehen. Daß wir tun, was wir können, um Angehörigen und Opfern in dieser kritischen Phase zu helfen“, betonte sie. (fw)