© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/22 / 08. Juli 2022

Zeitschriftenkritik: Mitternachtsruf
Genderismus allerorten
Werner Olles

Christopher Rufo, ein konservativer US-amerikanischer Aktivist veröffentlichte jüngst Aufnahmen einer internen Disney-Zoom-Sitzung, die deutlich machten, was konservative Kritiker schon länger über den Disney-Konzernsagen: Der Mediengigant will mit seinen Programmen Kinder zur LGTBQ-Agenda umerziehen. So behauptet Disneys Vize-Präsidentin Karey Burke, die Mutter eines „Transgender“- und eines „pansexuellen“ Kindes zu sein. Der Bestseller-Autor und klinische Psychologe Jordan B. Peterson kommentierte diese Aussage mit den Worten: „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir moralisch verpflichtet werden, etwas zu fördern, was überhaupt keiner begreift“. Daher will Burke auch „viele, viele, viele LGTBQ-Charaktere in unseren Geschichten haben“, und mindestens 50 Prozent sollen ethnischen Minderheiten angehören. Disney-Produktionsleiterin Latoya Raveneau bestätigte, daß ihr Team „eine überhaupt nicht geheime Schwulen-Agenda“ umsetze und regelmäßig queeres Gedankengut zu den Kinderprogrammen hinzufüge. Zudem habe man alle Bezeichnungen wie „Damen, Herren, Jungen, Mädchen“ aus ihren Freizeitparks entfernt, um „diesen magischen Moment“ für Kinder zu schaffen, die sich nicht in den traditionellen Geschlechterrollen sehen.

Darüber berichtete die vom schweizerischen evangelischen Missionswerk Mitternachtsruf herausgegebene gleichnamige Zeitschrift (Untertitel: „Zukunft im Blick“) in ihrer Juni-Ausgabe. In einer anderen Meldung heißt es, daß in englischen Krankenhäusern Männer, die eine Bestrahlung erhalten, gefragt werden, ob sie schwanger seien. Bei medizinischen Eingriffen werde das Wort „weiblich“ durch „Person“ ersetzt und seit 2017 verlange das Gesundheitsministerium eine inklusivere Sprache, aus „Frauen im gebärfähigen Alter“ würden dadurch „potentiell gebärfähige Personen“.

Chefredakteur Norbert Lieth analysiert „Wetterextreme im Zeichen des Klimawandels“ und kommt zu der Auffassung, daß der Mensch das Klima weder zum Guten noch zum Schlechten beeinflussen könne. Zwar müsse man Umwelt und Natur, Menschen und Tiere, Gebäude und Ländereien schützen, aber nicht das Klima. Bei allem Irrsinn in der Welt – von der Klimarettung und der Genderideologie bis zur Regenbogenpropaganda und zur „Kultur des Todes“ – sei der Mensch fehlgeleitet. Die Schöpfung habe auch die Wissenschaft auf ihrer Seite, denn ausschlaggebend für das in den Meeren freigesetzte CO2 sei vor allem die Sonnenintensität. Anstatt sich Sorgen um einen Klimawandel zu machen, sollten wir uns lieber um den „Gesellschaftswandel“ sorgen, der verbunden sei mit einer fortschreitenden Entchristlichung.

Kontakt:  Mitternachtsruf Zweig Deutschland. Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten. Das Jahresabo kostet 15 Euro.

 www.mitternachtsruf.ch