© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/22 / 08. Juli 2022

Meldungen

Literaturpreis für Barbara Honigmann 

WEIMAR Die Schriftstellerin Barbara Honigmann (73) hat in Weimar den mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten. Der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) erklärte bei der Preisverleihung vergangenen Sonntag, Honigmann sei eine Autorin, die in unnachahmlicher Weise jüdisches Leben und jüdische Kultur aus der Perspektive der eigenen Biographie erzählen könne. Ihre Romane, Erzählungen und Essays seien nicht nur ein authentischer Beitrag zur Erinnerungskultur unseres Landes, sondern auch zur religiös geprägten Zukunft unserer Gesellschaft“, sagte der Stiftungsvorsitzende. Honigmann wurde 1949 als Kind jüdischer Emigranten in Ost-Berlin geboren und kam vom Theater zur Literatur. 1986 debütierte sie mit dem Erzählungsband „Roman von einem Kinde“. Zuletzt veröffentlichte sie 2021 die Textsammlung „Unverschämt jüdisch“. (tha)

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Archiv von Martin Walser nach Marbach übergeben 

MARBACH. Martin Walser hat seinen Vorlaß dem Deutschen Literaturarchiv (DLA) in Marbach übergeben. Die Werke des 95jährigen Schriftstellers werden dort künftig aufbewahrt, erschlossen und erforscht. Dazu gehören unter anderem fast lückenlos die Manuskripte und Entwürfe seiner dramatischen und essayistischen Werke sowie die  75 Tagebücher, die Walser seit Ende der fünfziger Jahre führt. Sie gelten als wesentliche Quelle für sein Leben und Werk. Archiviert wird auch Walsers umfangreiche Korrespondenz. DLA-Direktorin Sandra Richter (49) erklärte anläßlich der Übergabe des Archivs vergangenen Sonntag, Martin Walser sei ein streitbarer Chronist der Bundesrepublik und ihrer Gesellschaft. Seine Dokumente seien eine ganz außergewöhnliche Quelle für Literatur- und Zeitgeschichte. In Walsers Büchern spiegele sich über Jahrzehnte die Geschichte der Bundesrepublik wie in kaum einem anderen Werk. (tha)

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Isenheimer Altar: Restaurierung beendet 

COLMAR. Die aufwendige Restaurierung des sogenannten Isenheimer Altars ist abgeschlossen. Wie das Museum Unterlinden im elsässischen Colmar mitteilte, wird das Meisterwerk der Gotik ab sofort wieder ausgestellt. Der mehrteilige Flügelaltar wurde seit dem Herbst 2018 für knapp anderthalb Millionen Euro restauriert. Ein Team von Restauratoren kümmerte sich um die bemalten Tafeln und die Originalrahmen, ein anderes widmete sich den Skulpturen. Besucher, die sich die Zeit nehmen, das Altarbild genau zu betrachten, werden „überraschende neue Details entdecken können, die zuvor durch Lack oder Übermalungen verborgen waren“, verspricht das Museum. Das Werk wurde Anfang des 16. Jahrhunderts von dem Maler Matthias Grünewald und dem Bildhauer Niklaus von Hagenau geschaffen. Der Altar zeigt unter anderem die Kreuzigung Christi und gilt als eines der wichtigsten erhaltenen Kunstwerke aus dieser Zeit. Das Museum ist täglich, außer dienstags, von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 13 Euro. (tha)

 www.musee-unterlinden.com