© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 29/22 / 15. Juli 2022

Bauernproteste in den Niederlanden
„Nichts mehr zu verlieren“
Sietske Bergsma

In den Niederlanden brennt die Luft. Die Landwirte haben angekündigt, daß sie noch härtere Maßnahmen ergreifen werden, wenn die Stickstoffpolitik nicht vom Tisch kommt. Letzteres ist jedoch unwahrscheinlich. Die Regierung Rutte bezeichnet die Enteignung von Ackerland als „unvermeidlich“. Die Patt-Situation zwischen der Bevölkerung, vor allem in den ländlichen Gebieten, und den europäischen und lokalen Entscheidungsträgern, die sich von jeglicher Realität entfernt haben, war noch nie so offensichtlich. Entlang vieler Straßen wehen Fahnen als Zeichen der Solidarität. Eine bedrohliche Atmosphäre liegt in der Luft. 

Die langjährige Gleichgültigkeit in der Bevölkerung gegenüber der enormen Tragweite der globalistischen Agenda des Weltwirtschaftsforums (Einwanderung, Corona und Klima) ist erstmals einer kompromißlosen Empörung gewichen. „Wir haben nichts mehr zu verlieren“, sagen die Landwirte. Diese Erkenntnis breitet sich weiter aus. Die Bauern sind die letzte Bastion der Niederlande im Kampf um Souveränität, Kultur und Erbe. Die große Frage ist, wie sich die Regierung jetzt noch durchsetzen kann, da die Sympathie für die Bauern trotz der Blockaden weiter wächst. Die Verleumdungskampagnen der Medien funktionieren nicht, die Stickstofflügen liegen offen zutage. Unbeugsame folgen mutig dem kanadischen Beispiel und wehren sich gegen die Obrigkeit. Es verspricht ein heißer Sommer zu werden.






Sietske Bergsma ist eine niederländische Journalistin.

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