© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 29/22 / 15. Juli 2022

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Bittere Corona-Bilanz“, JF 28/22

Der Kampf gegen Windmühlen

Es bringt nichts, aber wir halten an den Maßnahmen fest! So ist der „Ist-Zustand“ im deutschen Lande, und das nicht nur in Sachen „Corona“. Ist der „deutsche Motor“ erst mal heißgelaufen, dann läuft und läuft und läuft er, bis der Treibstoff alle ist; bremsen ist nämlich strengstens verboten! Deutschland reibt uns im Kampf gegen die Windmühlen total auf, obwohl ein jeder wissen sollte, daß von Windmühlen nie eine Gefahr ausgegangen ist – wobei, angesichts der staatlich verordneten Energiewende mit deutschlandweit zwei Prozent Windkraft gilt das auch nicht mehr.

Klaus P. Jaworek, Büchenbach




Jahrhundert-Flop, ein Fall für die Justiz

Der Corona-Wahn war nur möglich, weil große Teile der Bevölkerung immer noch einer falschen Obrigkeitshörigkeit verfallen sind. Allmählich aber wird es immer mehr Bürgern klar, daß die sogenannte Corona-Pandemie ein Jahrhundert-Flop war, der wohl die Protestbereitschaft der Bürger testen sollte und dazu eine sogenannte Pandemie-Welle, die gar keine war, mißbrauchte. Die vollkommen wirkungslosen und illegalen Zwangsmaßnahmen unbedarfter Politiker haben viele Nicht-Corona-Kranke das Leben gekostet und auch ungeheuren wirtschaftlichen Schaden angerichtet. Der Chaos-Fall Corona muß endlich objektiv von Gerichten aufgearbeitet und die Hauptakteure dieses Mißstands, wie Merkel, Scholz, Söder und Genossen, müssen dafür haftbar gemacht werden. Und Lauterbach muß sofort das Handwerk gelegt werden, bevor er mit seinen angedrohten unsinnigen Maßnahmen immer noch größeren Schaden anrichtet.

Herbert Gaiser, München






Zu: „Ein schlechtes Zeugnis“ von Björn Harms / Mathias Pellack, JF 28/22

Wissenschaftsfeindliche Corona-Politik

In diesem Beitrag über den Bericht zur Evaluation der Corona-Maßnahmen wird der Satz der Journalistin und Maßnahmenbefürworterin Christina Berndt ohne weiteren Kommentar zitiert: „Wenn es keine Evidenz gibt, heißt das nicht, daß etwas nicht wirkt.“ Der Satz ist im strengen Sinn richtig – es könnte ja auch ohne Beleg irgendwie wirken –, aber dennoch halte ich ihn für wissenschaftsfeindlich. Wenn es keine empirische Evidenz für Wirksamkeit gibt, ist das doch eher ein recht klarer Hinweis auf Nichtwirksamkeit. So zu tun als wäre das kein Problem, die Wirkung könne ja dennoch da sein, beruht auf Glauben, wenn Belege für die Wirkung nicht vorliegen. Wird hier eine Beweislastumkehr versucht, daß also jetzt Maßnahmenkritiker die Nichtwirksamkeit belegen müssen? Das wäre ein faules Spiel, denn es ist derjenige, der Maßnahmen verhängt und Grundrechte einschränkt, der eine klar ersichtliche Evidenz zeigen muß. Analogie: Wenn jemand behauptet, es gäbe rosagepunktete schwarze Schwäne, man findet aber keine, kann er dem Kritiker immer entgegnen, man hätte nicht intensiv genug gesucht. Somit wird obiger Satz zur Ausrede für Befürworter evidenzloser, letztlich willkürlicher Maßnahmen. Ja, und für eine Gesamtwirkung müßten noch die Schadenswirkungen von Maßnahmen mit eingerechnet werden, natürlich evidenzbasiert, im Sinne einer Kosten-Nutzen-Analyse.

Thomas Motz, Obertraubling




Das Selbstbestimmungsrecht zurückgeben

Was ist Corona? Ich hatte es, und ich kann für mich sagen, daß es sich um einen grippalen Infekt handelt, mal mehr, mal weniger intensiv ausgeprägt. Ja, es sind Menschen daran gestorben, aber es sterben jedes Jahr auch Menschen an „normaler“ Grippe. Es sterben Menschen im Straßenverkehr, wollen wir deshalb den Straßenverkehr verbieten? Weitere Beispiele gibt es zuhauf. Mein Appell an Politiker aus dem links-grünen Spektrum, einschließlich FDP und Union: Gebt uns endlich unser Selbstbestimmungsrecht über unser Leben und unsere Gesundheit zurück, denn die geht euch nichts an! Oder hört auf, über Demokratie und Meinungsfreiheit zu faseln, die ihr in Wirklichkeit gar nicht wollt. Macht lieber eure Hausaufgaben und schafft endlich eine verläßliche und objektive Datenbasis, auf deren Grundlage eine sinnvolle und zielführende Politik betrieben werden könnte! Im übrigen ist es unredlich, Expertenkommissionen einzusetzen, bei denen schon allein durch ihre einseitige Zusammensetzung die gewünschten politischen Ergebnisse herauskommen.

Heinz Jürgen Leusch, Zell






Zu: „Biologie als neuer Feind“ von Birgit Kelle, JF 28/22

Atemberaubende Abschaffung

Das Tempo, in welchem CDU und CSU die wirklich letzten Unterschiede zu den anderen Blockparteien abräumen, ist nicht nur atemberaubend, sondern auf die Dauer ihr sicheres Ende. Herr Günther düpiert die FDP, Hendrik Wüst fährt als erstes zur „Pride“-Parade (Stolz? Worauf eigentlich?) und Markus Söder eiert zwischen Dunkelgrün und Rot und gelegentlich ein bißchen Schwarz hin und her. Quoten wie die „Frauenquote“ gehören zum Dümmsten und Ungerechtesten schlechthin, und die meisten Frauen sehen das auch so. Doch immerhin: Die Frauenquote hat uns Robert Habeck als ansonsten sicheren Kanzler erspart und sollte schon deshalb dort bleiben, wo sie hingehört – zu Grün/Rot/Dunkelrot!

Dr. med. Jörg Mutschler, Naila






Zu: „Das Ende des einfachen Friedens“ von Thorsten Hinz, JF 28/22

Bis ins Mark bei Bismarck

Was täte ein Bismarck in dieser Lage? Er würde die europäischen Kernstaaten – so wie 1878 nach Berlin – zu einer Friedenskonferenz nach Wien einladen. Ihr Schiedsspruch würde die Ukraine verpflichten, in einigen Landesteilen Referenden durchzuführen (wie schon in Minsk vereinbart). Nach Teilung des Landes und einem Friedensabkommen werden alle Sanktionen aufgehoben. Auch Nordstream 2 ginge in Betrieb. Rußland trägt dann selbstverständlich die Kosten für den Wiederaufbau in dem Gebiet, das ihm zugesprochen wird. Denn die Konfrontation mit Rußland – im alleinigen Interesse und Nutzen Amerikas – steht gegen die Eigeninteressen des europäischen Kernraums, den es vor schwersten wirtschaftlichen Schäden zu bewahren gilt. Mit einer machtvollen diplomatischen Offensive. Schon auf mittlere Sicht wäre es allerdings auch im Interesse Amerikas, Rußland nicht in die Arme Chinas zu treiben. 

Volkmar Weiss, Leipzig






Zu: „Die grüne Illusion“ von Ulrich van Suntum, JF 27/22

Ohne Abtreibung kein Arbeitskräftemangel

In dem Leitartikel wird die Frage aufgeworfen, wie „trotz rückläufigen Wachstums und millionenfacher Einwanderung akuter Arbeitskräftemangel in der Wirtschaft“ herrsche. „Irgend etwas (sei) wohl gründlich schiefgelaufen bei dem Versuch, junge und motivierte Arbeitskräfte im Wege humanitär begründeter Masseneinwanderung ins Land zu holen.“ Aus der Geschichte wissen wir, daß Migrationsgesellschaften Konfliktgesellschaften sind. Der humanitäre Gedanke, alle einwanderungswilligen Menschen in Deutschland aufzunehmen, führt dazu, daß viele davon im sozialen Netz landen und nur in der Größenordnung von einem Drittel auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Muster würde eine gezielte Einwanderung benötigter Fachkräfte ermöglichen und den Sozialhaushalt stark entlasten. Vor einer Tatsache beim Thema Fachkräftemangel verschließen wir aber unsere Augen völlig. Seit 1974 wurden in Deutschland etwa sieben bis acht Millionen Kinder im Mutterleib getötet. Wir hätten heute keinen Arbeitskräftemangel, wären diese Kinder nicht abgetrieben worden. Die Politik fördert diese Kultur des Todes. Leider ist von der Ampelregierung keine Änderung zu erwarten. Im Gegenteil: Erst vor wenigen Tagen wurde das Werbeverbot für Abtreibungen, Paragraph 219a, aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. Darüber hinaus sind bereits Bestrebungen im Gange, auch den Paragraph 218, der Abtreibungen bei Vorlage eines Beratungsscheines straffrei stellt, zu streichen.

Eugen Abler, Bodnegg





Unnötige Brandmauer im Parlament

Wann springen FDP und CDU endlich über die selbsterbaute Einmauerung gegenüber der AfD? Sie sind beide somit selbstverschuldet auf Leben und Tod abhängig von den Grünen, siehe NRW, siehe Schleswig-Holstein etc. Wie lange wollen die zwei von drei bürgerlichen Parteien noch die Vorantreibung der linksgrünen Zerstörung des Landes zulassen: in der Wissenschaft, auf der Straße, bei der Clan-Kriminalität, bei der Sprache, bei den öffentlich-rechtlichen Medien, bei der Familie, bei wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit der unkontrollierten Zuwanderung von Millionen ungebildeten und integrationsunwilligen Personen aus aller Welt, bei den Sozialsystemen etc.? Es wird Zeit, die Mauer einzureißen. Und wenn die AfD nicht pariert, dann geht es eben nicht. Aber den Versuch zu unterlassen ist ein Vergehen an der Demokratie!

Ulrich Alda, Hagen






Zur Meldung: „Katholiken verzeichnen Austritte auf Rikordniveau“, JF 27/22

Ungeheuer Kirchensteuer

Im Gegensatz zu Artikeln anderer Zeitungen zum gleichen Thema gibt die JUNGE FREIHEIT zu, daß es Menschen gibt, die sich weigern, Kirchensteuer zu zahlen, nicht weil „die Kirche“ nicht modern genug ist, sondern weil sie in dem derzeitigen offiziellen Kirchengebilde nicht mehr die Kirche Christi erkennen können. Menschen wie meine Wenigkeit auch zahlen keine Kirchensteuern mehr, aber treten nicht aus der wahren Kirche aus. Das geht als getaufter Christ auch gar nicht. Persönlich kenne ich mehr Menschen, die aus eben genanntem Grund keine Kirchensteuer zahlen, aber selbstverständlich in der Kirche bleiben. Auch aus dem protestantisch-evangelischen Raum sind viele nicht mehr bereit dazu, ihren „Zehnten“ an eine Organisation abzugeben, die längst den biblischen Glauben über Bord geworfen hat. Bereits vor 20 Jahren, während einer Fahrt durch die Schweiz, sah ich in einem Zugabteil ein Heft liegen, in dem sich ein Artikel mit diesem Thema beschäftigte. Bereits damals wurde in dem Beitrag deutlich, daß etliche Austritte nicht deshalb erfolgten, weil die Kirche noch nicht „modern“ genug sei.

Oskar Schmitt, Rimpar






Zum Leserbrief: „Ein neuer Dreißigjähriger Krieg“ von Heinrich Willbrändner, JF 27/22

Sorgenvoller Gesprächsstoff

Anläßlich vieler Gespräche mit Polizeikollegen in Berlin, NRW und Frankfurt/M. ist genau das Thema „Kommender Bürgerkrieg“ sorgenvoller Gesprächsstoff. Hunderttausende junger arabischer und nordafrikanischer Migranten, deren Eltern nicht integriert sind, es niemals sein werden und ihre Sprößlinge im Sinne des islamistischen Herrschaftsanspruchs erzogen und deren Integration bewußt verhindert haben, sind die kommenden Zerstörer unseres inländischen Friedens. Sie werden ihre Nachkommen in genau dem Sinn erziehen, der auch ihnen zuteil geworden ist. Spätestens dann, wenn die nächste Generation dieser Islamisten das frühjugendliche Alter erreicht hat, wird der von zahlreichen Islamstaaten geförderte und finanzierte Herrschaftsanspruch des Islam unser Land in einen Bürgerkrieg stürzen. Wie der Leser Willbrändner formuliert, werden wir diesen Krieg verlieren. Die Schlachten, die jugendliche Migranten der Polizei in Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Frankreich schon geliefert haben, wo die Polizeikräfte fast immer in die Flucht geschlagen wurden, liefern uns einen Vorgeschmack dessen, was uns oder unseren Kindern und Enkeln bevorsteht. Viele Polizeibeamte sehen das kommen. Doch warum geht die Polizei nicht an die Öffentlichkeit? Weil Polizisten von der Politik und den Medien dann sofort massiv als rechtsradikale Unmenschen angegriffen und verdammt werden, weil es bei uns keine Meinungsfreiheit mehr gibt, weil alles, was gegen Migranten gerichtet ist, strafrechtlich verfolgt wird, weil von einem Volk, das durch den Mainstream schon so beeinflußt ist, in weiten Teilen keine Urteilsfähigkeit mehr zu erwarten ist. Ja, das klingt jetzt alles fast unfaßbar, aber genau so wird es kommen, weil eine Gegenströmung zu der idiotischen Politik von heute nicht mehr zu erwarten ist.

Siegfried Reichinger, Kriminaldirektor a.D., Dettelbach






Zu: „ʻEin Krieg, wie er uns drohtʼ“, im Gespräch mit Julian Lindley-French, JF 26/22

Kein kaukasischer Kreidekreis

Den Ausführungen des Interviewpartners möchte ich widersprechen. Unter Wortbruch des Westens sind die USA mit der Nato in die Vorzimmer Rußlands eingebrochen und haben so die Einkreisung Rußlands befördert. Nicht zufällig titelte der Spectator von „Bidens Krieg“. Das neue Buch von Michael Grandt, „Schlachtfeld Ukraine“, liefert hier eine klare Übersicht zur Vorgeschichte des Krieges.

Martin Schröder, Detmold