© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/22 / 22. Juli 2022

Zitate

„Wenn man auf den Punkt bringen sollte, was deutsche Grüne und andere Bolschewoke mit den Deutschen vorhaben, käme dabei das Postulat heraus: Der Deutsche muß (als Deutscher) sterben, damit er als Mensch leben kann. Die Deutschen sollen aufhören, ein Volk zu sein, und stattdessen Menschheit werden, sie sollen in der Weltkindergemeinschaft der Einen Erde aufgehen.“

Michael Klonovsky, Essayist, auf seinem Blog „Acta diurna“ am 13. Juli





„Was heute gern als ‘linksliberal’ bezeichnet wird, ist das Gegenteil von liberal. Da wird Orthodoxie in Sprache und Verhalten gefordert. Ein Neospießertum also. Ich war schon immer gegen Spießer. (…) Es gibt keine Diktatur in Deutschland. Man kann allerdings schon mal aufgrund einer falschen Meinung seinen Beruf verlieren. Viele verwechseln heute Haltung mit der Berechtigung, den Andersdenkenden mundtot zu machen.“

Dieter Nuhr, Kabarettist, in der „Braunschweiger Zeitung“ vom 14. Juli





„Wenn wir in Deutschland jetzt sündige Lieder verbieten, die Freiheit der Lehre an Universitäten zertrümmern und Frauen von biologischen Männern repräsentieren lassen, frage ich mich ernsthaft, warum deutsche Soldaten zwanzig Jahre lang gegen die Taliban gekämpft haben.“

Julian Reichelt, Kriegsreporter, Ex-„Bild“-Chef und Youtuber, auf Twitter am 14. Juli





„Im Winter wird Putin seine mächtigste Waffe einsetzen können: die Abschaltung der Gasleitungen. Er weiß natürlich, daß die Unterstützung für die Ukraine schwindet, wenn sich die Wohnungen abkühlen und die Geldbeutel leeren. Deshalb ist er auch an keinerlei Verhandlungen interessiert und wird diesen Krieg so lange fortsetzten, bis die Einheitsfront im Westen erodiert. (...) Ich fürchte, daß die Herren im Kreml eine Strategie haben, wie sie mit den Ländern des Westens auf Dauer verfahren. Wir haben sie nicht.“

Jörg Baberowski, Professor für Osteuropäische Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, auf „t-online“ am 14. Juli





„Am Freitag wurde bekannt, daß das saudische Königreich im großen Stil Öl aus Rußland importiert. (…) Zwischenzeitlich wurde russisches Urals-Öl mit Rabatten von über 30 Prozent gehandelt. Der Grund sind unter anderem der Import-Bann für russisches Öl in den USA sowie der freiwillige Verzicht vieler europäischer Ölkonzerne, mit russischem Öl zu handeln. Saudi-Arabien kann aus dieser Situation Kapital schlagen: Das Land kann den eigenen Bedarf zu einem guten Teil mit billigem russischen Importöl decken und mehr vom eigenen Öl zu Marktpreisen exportieren.“

Jakob Blume, Korrespondent für die Schweiz in Zürich, im „Handelsblatt“ vom 15. Juli





„Irgendwie fühle ich mich wie auf einer Zeitreise. Rückwärts. In die Zeit der Obrigkeit und ihrer gnadenreichen Zuwendung an die in der Regel störenden Untertanen. War es lange Zeit so, daß der Servicegedanke auch in der öffentlichen Verwaltung angekommen zu sein schien, haben Pandemie, Personalmangel und die Entscheidungen der Politik diesen Fortschritt weitgehend wieder zunichte­gemacht. Sicher, bei Bund, Ländern und Kommunen arbeiten inzwischen rund fünf Millionen Beschäftigte, Tendenz steigend. Viele Menschen, fürwahr, aber wo sind sie eigentlich? Wo werden sie spürbar? Bei der Polizei? In den Schulen?“

Uwe Bork, früherer SWR-Redaktionsleiter, im Deutschlandradio Kultur am 15. Juli