© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/22 / 22. Juli 2022

Meldungen

Video-App TikTok leitet angeblich Daten nach China

CANBERRA. Ein australisch-amerikanisches IT-Sicherheitsunternehmen hat scharfe Kritik an der chinesischen Video-App TikTok und dessen Betreiber Bytedance erhoben. Laut dem Sicherheitsunternehmen „Internet2.0“ soll die App möglicherweise wiederholt eine Verbindung zu chinesischen Servern in der Stadt Baishan aufbauen. Das Warum dahinter sei den Analysten aber unklar. Die Auflösung der IP habe aber ergeben, daß China eines der weltweit möglichen Ziele sei. Zweitens fordere die App weitreichende Zugriffsrechte auf die Handys. Drittens stellte das in Canberra, Australien, und Alexandria, USA, ansässige Unternehmen in seinem Bericht fest, daß TikTok übermäßig Daten sammele. Analysten des Ulmer Kollektivs „Zerforschung“ bewerten die Analyse als nicht stichhaltig. Bei „Verbindungen zu chinesischen IPs“ fehle „dem Report jegliche Tiefe, um beurteilen zu können, was das bedeutet“. Ohne Einblicke in den Host sei es nicht möglich, den Standort der Server allein über die IP-Adresse zu bestimmen. Die weitreichenden App-Berechtigungen seien in „fast allen“ Fällen „ziemlich einfach zu erklären“. Zum Punkt der übermäßigen Sammlung von Daten finden die Deutschen ebenfalls keine Belege im Bericht des englischsprachigen Unternehmens. Der englische Bericht stelle sogar selbst fest, „daß die Analyse nicht genau genug war, um irgendwas nachzuweisen“. Die Ulmer kommentieren das in folgender Weise: „Aber behaupten kann man es ja mal.“ Die deutschen Informatiker werfen Internet2.0 unsaubere Arbeit vor: „Natürlich muß man TikTok kritisch sehen! Um so wichtiger sind gute Analysen der Probleme – von Sicherheitslücken über Datenschutzverletzungen bis zum Geschäftsmodell.“ (mp)





Betrug? Kliemann tritt bei Kliemannsland zurück

RÜSPEL. Der umstrittene Geschäftsführer und Namensgeber von Kliemannslands tritt von seinem Posten zurück. Wie nord24 zuerst berichtete, haben sich Kliemann und zwei weitere Geschäftsführer des „Kreativzentrums“ Kliemannsland aus dem Handelsregister streichen lassen. Kliemann war in die Kritik geraten, als Unstimmigkeiten bei seinen Geschäften mit Corona-Masken auftauchten. Er soll bewußt falsche Angaben beim Handel mit Atemschutzmasken gemacht haben, um diese besser verkaufen zu können. Fehlerhafte Masken soll er Flüchtlingen zukommen lassen haben. Die Profitabsicht dabei hatte er bis zuletzt abgestritten. (mp)





Aufgelesen

Heute würde meine Sendung nach einer Woche abgesetzt werden. Jedes Jahr eröffnete ich am Weltfrauentag die Show mit den Worten: „Guten Abend, meine Damen und Herren. Meine Herren, denken Sie daran: Heute ist Weltfrauentag. Stellen Sie Ihrer Gattin eine Rose ins Putzwasser.“ Wäre heute unmöglich. Der Intendant würde sofort darauf verweisen müssen, daß er selbst daheim putzt.

Harald Schmidt, Unterhalter, in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am 15. Juli