© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 33/22 / 12. August 2022

Meldungen

Lufthansa-Piloten wollen für mehr Geld streiken 

DÜSSELDORF. 5.000 Lufthansapiloten haben mit Streik gedroht. 97,6 Prozent der Mitarbeiter der Lufthansa-Passagier- und 99,3 Prozent der Cargo-Sparte haben sich für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Die Vereinigung Cockpit (VC) und die Lufthansa haben sich in bisher sechs Gesprächen nicht auf einen Kompromiß einigen können. Zwar signalisierte die Lufthansa, daß sie 5,5 Prozent mehr Gehalt bis Ende 2022 akzeptiere, allerdings scheinen die Parteien sich auf weitere Forderungen u.a. nach einem automatischen Inflationsausgleich ab 2023 nicht einigen zu wollen. Der Streik könnte Mitte August beginnen und fiele damit noch in die Haupturlaubssaison. Auch die groß publizierten 2.000 türkischen Hilfsarbeiter für das Gepäck blieben aus, nur 250 von ihnen würden tatsächlich im August antreten, schreibt die FAZ. „Die Rigidität der deutschen Regelungen hat dazu geführt, daß die Nachfrage nach den Arbeitskräften deutlich geringer ausgefallen ist als erwartet“, sagte Matthias von Randow, der Hauptgeschäftsführer des Luftfahrtverbands BDL. Die Verantwortung dafür, daß sich keine große Entlastung für Flughäfen und Passagiere zeigt, sehe er beim Staat. Laut BDL hatten sich immerhin 3.300 Personen angemeldet. Die Sicherheitsverfahren sollen Terrorverdächtige von den Flughäfen fernhalten. Die Bundesregierung erklärte dagegen, daß bisher nur 44 Visaanträge tatsächlich gestellt wurden. Ein einziger sei bis zum 8. August bewilligt worden. (mec)





10 Milliarden Euro: Lindner will Arbeiter entlasten

BERLIN. Bundesfinanzminister Christian Lindner will die kalte Progression bremsen. Laut dem Spiegel plant er eine Erleichterung der Bürger um zehn Milliarden Euro im Jahr 2023. „Kalte Progression“ tritt immer dann auf, wenn Lohnerhöhungen für Arbeitnehmer den inflationsbedingten Anstieg ihrer Lebenshaltungskosten nicht ausgleichen, da sie in eine höhere Steuerklasse rücken. (mp)

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Zahl der Woche 

Auf 8,9 Prozent ist die Inflation im Euroraum im Juli gestiegen. Im Vorjahresmonat lag der harmonisierte EU-Verbraucherpreisindex (HVPI) nur bei 2,2 Prozent. Preistreiber waren Energie (+39,7 Prozent) und unverarbeitete Lebensmittel (+11 Prozent). Die höchste Geldentwertung hatten Estland (22,7) und Lettland (21). Am niedrigsten war der Kaufkraftverlust auf Malta (6,5) und in Frankreich (6,8). Deutschland (8,5) und Österreich (9,3) lagen im Mittelfeld. Quelle: Eurostat