© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 33/22 / 12. August 2022

Dorn im Auge
Christian Dorn

Vom Nachbarn aus Kanada, der im Laden Retro-T-Shirts verkauft, erhalte ich auf meine Frage, wer denn nun mehr „Vintage“ sei, Biden oder Trump, zur Antwort, dies sei definitiv Trump. Als ich ihm vom queeren Gottesdienst in der Gethsemanekirche berichte, wo am Ende ein „Geldsegen“ erbeten wurde und für den sämtliche Fahrzeuge in den umliegenden Straßen von Abschleppdiensten wegtransportiert und zahllose Mannschaftswagen der Polizei aufgefahren worden waren, schüttelt er nur den Kopf: „A total waste of money“, um anzufügen: „There were more cops than protesters.“ 


Nachts im Volkspark Friedrichshain hat die Polizei im Abschnitt 53 echte Arbeit. Am ersten Juli-Wochenende überfällt eine Gruppe von 30 Schwarzafrikanern und Orientalen eine Gruppe deutscher Jugendlicher, um diese auszurauben, zu demütigen, zu schlagen und zu treten. Bezeichnend dabei folgende Szene: Ein deutscher Jugendlicher, in dessen Portemonnaie nur Münzen waren, erhält die Geldbörse mit Inhalt zurück – und eine heftige Ohrfeige, weil er es nicht vermocht hat, seinem neuen Herrn den nötigen Respekt zu zeigen, sprich: dem Gangster die geforderte Beute abzuliefern.

„Wer will denn ’ne Quotenfrau sein? (...) Dann bin ich ab jetzt der Quotenschwule – oder der Quotentürke.“

Bei Kampfansagen der „Queerfront“ hilft dagegen nur die Übermalung der Fassade.

Sinnlos die Gegenwehr auf dem Lesbisch-schwulen Stadtfest. Vor dem Stand „Wir lieben Vielfalt“ zwei junge Frauen, die eine fragend: „Was muß man denn da machen?“ Wenige Schritte weiter erklärt jemand am CDU-Stand seinem Gegenüber: „Wer will denn ’ne Quotenfrau sein? (…) Dann bin ich ab jetzt der Quotenschwule – oder der Quotentürke!“ Gewohnt euphemistisch der Stand von „pro familia“. Unter dem Motto: „Das ist jemand, der ganz praktische Hilfe anbietet“ liegen die Informationsblätter „Zum Ablauf“ des operativen wie des medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs. Fehlt nur noch das Reinigungsmittel „Abflußfrei“. Entsprechend grotesk die Szenerie beim „Orden der Schwestern der perpetuellen Indulgenz“, wo ein schwules Paar gefragt wird, ob es heiraten wolle. Dessen Antwort: „Nein, das ist doch viel zu teuer.“ – „Wieso?“ – „Na, wenn wir uns scheiden lassen.“ Kurz danach ein neues Pärchen: „Du hast heute so viel Scheiße gelabert – würdest du mich heiraten?“ Das Jawort folgt auf dem Fuße. Am DWS-Stand, wo ich wegen politisch motivierter Kontokündigungen diskutiere, bricht der überforderte Vertreter das Gespräch ab, da ich „populistisch“ sei – und „beleidigend“. Darauf drehe ich mich nochmal um: „Du bist eine hysterische Tucke!“, woraufhin er triumphierend kreischt: „Ich habe es ja gesagt, du bist beleidigend.“