© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 34/22 / 19. August 2022

Meldungen

„Man kann bei 18 Grad mit einem Pullover arbeiten“

DETTINGEN. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat in der Süddeutschen Zeitung angekündigt, über das Energiesicherungsgesetz eine Verordnung zu erlassen, daß die 186.000 öffentlichen Gebäude in Deutschland im Winter nur noch auf höchstens 19 Grad geheizt werden dürfen. Das reicht dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall nicht aus: „Der Gesetzgeber muß der Bundesnetzagentur Richtlinien geben, damit sie das Gas anders verteilen und die Industrie am Laufen halten kann“, forderte Verbandspräsident Stefan Wolf in der Welt. Als Chef des schwäbischen Autozuliefererers ElringKlinger wolle er auch die Bürotemperaturen im Winter absenken, aber „da gibt es die Arbeitsstättenverordnung, die uns vorschreibt, daß wir nicht unter 20 Grad gehen dürfen“, so Wolf. Diese müsse nun dringend geändert werden. Man könne auch bei 18 Grad mit einem Pullover arbeiten, denn es gebe „Menschen auf dieser Welt, die haben ganz andere Temperaturen auszuhalten im Winter“. Wenn es zu massiven Liefereinschränkungen bei Erdgas käme, „würden mehrere hunderttausend Arbeitsplätze zur Disposition stehen“, warnte der Gesamtmetall-Chef. (fis)

 www.gesamtmetall.de/aktuell




EZB-Zinserhöhung bringt Banken neue Probleme

BONN. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) rechnet damit, daß bei weiteren EZB-Zinserhöhungen „eine kleinere zweistellige Zahl von Banken“ in Deutschland ernsthafte Probleme bekommt. „Sie haben langfristige Kredite zu niedrigen Zinsen ausgereicht, müssen für ihre Refinanzierung nun aber mehr bezahlen. Gegen dieses Risiko haben sich nicht alle Häuser ausreichend abgesichert“, warnte BaFin-Exekutivdirektor Raimund Röseler im Handelsblatt. „Der deutliche Zinsanstieg kam ziemlich abrupt, was die meisten Banken überrascht hat. Höhere Zinsen sind für Banken mittelfristig gut, aber im Moment sind die Bewertungsverluste bei vielen Instituten größer als die positiven Ertragseffekte.“ Kostenlose Girokonten sind zwar selten geworden, aber auf der Kostenseite hätten die Banken immer noch zuwenig gemacht. (fis)

 www.bafin.de