© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 34/22 / 19. August 2022

Meldungen

Professorin ist „Sprachpanscher des Jahres“  

DORTMUND. Zum „Sprachpanscher des Jahres“ haben die Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache (VDS) die Juristin und Hochschullehrerin Ulrike Lembke gewählt. Sie ist Professorin für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Berliner Humboldt-Universität sowie seit 2020 für eine Amtszeit von sieben Jahren Richterin des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin. In einem Ende vorigen Jahres veröffentlichten Gutachten für die Stadt Hannover hat sie die Auffassung vertreten, daß laut dem Grundgesetz staatliche Stellen verpflichtet seien, die „gendergerechte Sprache“ zu verwenden – samt Genderstern. Die niedersächsische Landeshauptstadt hatte 2019 die Gendersprache (etwa: Bürger*innen statt Bürger und Wählende statt Wähler) für die Verwaltung verpflichtend eingeführt. Der VDS-Vorsitzende Walter Krämer (73) spricht von einem „lupenreinen Gefälligkeitsgutachten“ Lembkes, mit dem sich die Stadt Hannover „selbst auf die Schulter klopfen konnte“. Aus dem Grundgesetz eine Verpflichtung zum Gendern herauszulesen sei „völlig absurd“. Rund 38 Prozent der Stimmen bei der Sprachpanscher-Wahl entfielen auf Lembke. Hinter ihr landete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit 22 Prozent der Stimmen. Er wirft laut VDS mit englischen Begriffen um sich, statt eine verständliche Sprache zu verwenden. So habe er mehrere „Repurposing Studies“ unterstützt, eine „Tracing App“ entwickelt, eine „Corona-Surveillanceverordnung“ verfügt, eine „Booster-Kampagne“ ausgerufen und den „Freedom Day“ abgesagt. Dritter bei der Wahl wurde der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) für die Werbekampagne des Landes „Willkommen in The Länd“. Sie folgte auf die selbstironische Kampagne „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“. Mit dem Negativ-Preis „Sprachpanscher“ zeichnet der VDS jedes Jahr Institutionen oder Personen aus, die besonders schlampig und mißachtend mit der deutschen Sprache umgegangen sind. Der VDS hat nach eigenen Angaben rund 37.000 Mitglieder. (JF) https://vds-ev.de/





Peter Hahne erhält Ehrendoktorwürde 

RIEHEN. Der Journalist und Bestsellerautor Peter Hahne (69) erhält den Ehrendoktor der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule (STH) Basel. Das teilte die in Riehen bei Basel ansässige Hochschule auf ihrer Internetseite mit. Hahne wird die Auszeichnung bei der Absolvierungsfeier der STH Basel am 1. Oktober erhalten. Wie es in der Begründung heißt, hat Hahne über Jahrzehnte die Nachrichten- und Hauptstadtberichterstattung des ZDF geprägt. Er sei weiterhin gefragter Autor und erziele mit seinen über 40 Büchern zur Zeitsituation und zu existentiellen Lebensfragen Millionenauflagen. Hahne spreche in „christlicher Parrhesia“ (Freimütigkeit) Deformationen offen an, rufe zur Umkehr auf und zeige Wege aus der Krise. Hahne, der auch für die JUNGE FREIHEIT schreibt, wird seine Festrede den Angaben zufolge unter das Thema „Holt Gott zurück in die Politik! Der Ausweg aus der Krise“ stellen. Die Laudatio hält der Prorektor der STH Basel, Harald Seubert. Die 1970 gegründete private Hochschule bietet ein akademisches Theologiestudium an. (idea/JF)

 https://sthbasel.ch